Autor: Franz von Dingelstedt

Platzhalterbild für Autoren

Franz von Dingelstedt, geboren am 30. Juni 1814 in Halsdorf, war ein vielseitiger deutscher Dichter, Journalist und Theaterintendant. Er verbrachte seine Kindheit und Jugend in Rinteln an der Weser. Dingelstedt studierte Theologie und Philologie in Marburg, wandte sich aber gegen den Wunsch seines Vaters nicht dem Kirchendienst zu. Stattdessen begann er seine Karriere als Lehrer und wandte sich später dem Journalismus und der Schriftstellerei zu.

Dingelstedt erlangte Bekanntheit als liberaler Journalist und politischer Dichter, insbesondere durch seine „Lieder eines kosmopolitischen Nachtwächters“, die ihm jedoch auch Zensur einbrachten. Er arbeitete als Korrespondent für die „Augsburger Allgemeine Zeitung“ in Paris und unterhielt enge Beziehungen zu Heinrich Heine. Später wechselte er in den Theaterbereich und wirkte als Dramaturg in Stuttgart.

Seine Karriere führte ihn zu bedeutenden Positionen im Theaterwesen. Er war Intendant am Hoftheater in München und Generalintendant der Weimarer Hofbühne. 1867 wurde er Direktor der Wiener Hofoper und zog mit dieser in das neue Haus an der Ringstraße um. Ab 1870 leitete er das Wiener Hofburgtheater, das unter seiner Führung eine Blütezeit erlebte. Dingelstedts Inszenierungen waren bekannt für ihren Prunk, was seinem Zeitgeschmack entsprach.

Neben seiner Tätigkeit als Theaterleiter war Dingelstedt auch schriftstellerisch tätig. Er verfasste Gedichte, Romane, Novellen und Dramen. Zu seinen Werken gehören „Lieder eines kosmopolitischen Nachtwächters“ und das „Weserlied“. Seine Werke spiegeln oft seine kritische Auseinandersetzung mit politischen und gesellschaftlichen Verhältnissen wider.

Franz von Dingelstedt starb am 15. Mai 1881 in Wien. Er wurde in einem Ehrengrab auf dem Wiener Zentralfriedhof beigesetzt. Für seine Verdienste wurde er 1867 geadelt und 1876 in den Freiherrenstand erhoben. Er gilt als einer der bedeutendsten Theaterleiter des 19. Jahrhunderts und prägte das deutschsprachige Kulturleben seiner Zeit.


Gedichte