Autor: Franz Kafka

Nach dem Studium der Germanistik und Jura an der Deutschen Universität in Prag arbeitete Kafka in verschiedenen Versicherungsgesellschaften. Diese Tätigkeit, die er als „Brotberuf“ bezeichnete, empfand er oft als lästig und als Hindernis für sein Schreiben. Trotzdem übte er sie bis zu seiner krankheitsbedingten Frühpensionierung aus. Neben seiner beruflichen Tätigkeit widmete sich Kafka intensiv der Literatur und pflegte Freundschaften mit anderen Schriftstellern wie Max Brod, Felix Weltsch und Oskar Baum.
Kafkas Werk umfasst Romane, Erzählungen, Aphorismen und Briefe. Zu seinen bekanntesten Werken gehören die Romane „Der Prozess“, „Das Schloss“ und „Der Verschollene“ (oft auch als „Amerika“ bezeichnet), sowie Erzählungen wie „Die Verwandlung“, „Das Urteil“ und „In der Strafkolonie“. Viele seiner Werke wurden erst nach seinem Tod von Max Brod veröffentlicht, entgegen Kafkas testamentarischer Verfügung.
Kafkas Stil ist einzigartig und lässt sich keiner bestimmten literarischen Epoche zuordnen. Er zeichnet sich durch eine präzise, aber oft distanzierte Sprache, die Schilderung von grotesken und surrealen Situationen sowie die Darstellung von Figuren in existentiellen Krisen aus. Seine Werke sind oft von einer Atmosphäre der Angst, des Unbehagens und der Ausweglosigkeit geprägt, die als „kafkaesk“ bezeichnet wird.
Franz Kafka starb am 3. Juni 1924 im Alter von 40 Jahren in Kierling bei Wien an den Folgen einer Kehlkopftuberkulose. Sein Werk hat einen enormen Einfluss auf die Weltliteratur ausgeübt und inspiriert bis heute Leser und Schriftsteller.
