Autor: Frank Wedekind

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Frank Wedekind, geboren als Benjamin Franklin Wedekind am 24. Juli 1864 in Hannover, war ein bedeutender deutscher Schriftsteller und Dramatiker. Er starb am 9. März 1918 in München. Wedekinds Werke werden hauptsächlich der Epoche der Moderne zugeordnet. Seine kritischen und antibürgerlichen Stücke veränderten das Theater des 20. Jahrhunderts, wodurch er zu einem der meistgespielten Dramatiker seiner Zeit wurde.

Wedekind wuchs in der Schweiz auf, nachdem seine Familie, Gegner des wilhelminischen Kaiserreichs, dorthin ausgewandert war. Er begann zunächst ein Studium der deutschen und französischen Literatur, wechselte dann aber auf Wunsch seines Vaters zu einem Jurastudium in München, das er jedoch abbrach. Nach dem Tod seines Vaters widmete er sich der Schriftstellerei.

In seinen Werken übte Wedekind scharfe Kritik an der Gesellschaft, insbesondere an der bürgerlichen Moral, der schulischen Erziehung und der Unterdrückung der menschlichen Triebe. Seine Texte wurden oft als unsittlich angesehen und zensiert. Zu seinen bekanntesten Dramen gehören „Frühlings Erwachen“ und die „Lulu“-Stücke („Erdgeist“ und „Die Büchse der Pandora“).

Wedekind war nicht nur als Schriftsteller tätig, sondern auch als Schauspieler und Kabarettist. Er trat in seinen eigenen Stücken auf und provozierte das Publikum mit seinen Darstellungen. Zudem war er Mitbegründer der satirischen Zeitschrift „Simplicissimus“. Aufgrund eines satirischen Gedichts über Kaiser Wilhelm II. wurde er zu Festungshaft verurteilt.

Trotz der Zensur und Kritik, denen Wedekind ausgesetzt war, hatte er großen Erfolg als Dramatiker. Seine Werke beeinflussten das Theater des 20. Jahrhunderts nachhaltig und dienten als Vorlagen für Filme und Opern, darunter Alban Bergs Oper „Lulu“. Wedekinds schonungslose Darstellung der menschlichen Natur und seine Kritik an gesellschaftlichen Konventionen machen ihn bis heute zu einem relevanten und viel gespielten Autor.


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