Autor: Ferdinand Freiligrath
Seine ersten Gedichte wurden ab 1828 veröffentlicht, und 1838 erschien sein erster Gedichtband, der ein großer Erfolg wurde. Dieser Erfolg ermöglichte es ihm, ab 1839 als freier Schriftsteller in Unkel am Rhein zu leben. Freiligrath heiratete 1841 Ida Melos und erhielt 1842 eine Pension vom preußischen König Friedrich Wilhelm IV. In dieser Zeit wandte er sich zunehmend politischen Themen zu.
1844 veröffentlichte er den Gedichtband „Ein Glaubensbekenntnis“, in dem er sich gegen die preußische Regierung und Zensur stellte. Er verzichtete auf seine königliche Pension und emigrierte nach Brüssel und später in die Schweiz. Dort knüpfte er Kontakte zu anderen deutschen Emigranten und arbeitete aus finanziellen Gründen wieder als Korrespondent in London.
Nach der Revolution von 1848 kehrte Freiligrath nach Deutschland zurück und arbeitete als Redakteur bei der „Neuen Rheinischen Zeitung“ unter Karl Marx in Köln. Seine Gedichte wurden zu Kampfgesängen der demokratischen Bewegung. Nach dem Scheitern der Revolution musste er erneut ins Exil gehen, zunächst in die Niederlande und dann wieder nach London. In London lebte er von Gelegenheitsarbeiten und Übersetzungen.
1867 ermöglichte eine Sammlung seiner deutschen Freunde ihm die Rückkehr nach Deutschland. Er ließ sich zunächst in Stuttgart und später in Cannstatt nieder, wo er am 18. März 1876 starb. Freiligrath war nicht nur ein bedeutender Lyriker, sondern auch ein Übersetzer von Werken von u.a. Victor Hugo, William Shakespeare und Henry Wadsworth Longfellow. Sein Werk umfasst sowohl unpolitische als auch politisch engagierte Gedichte, die ihn zu einem wichtigen Vertreter des Vormärz und der Revolutionszeit machten.