Autor: Ferdinand Avenarius

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Ferdinand Ernst Albert Avenarius wurde am 20. Dezember 1856 in Berlin geboren und starb am 22. September 1923 in Kampen auf Sylt. Er war ein deutscher Dichter, Kunstkritiker und der Gründer der Zeitschrift „Der Kunstwart“. Avenarius stammte aus einer Familie des Bildungsbürgertums; sein Vater war Buchhändler und seine Mutter eine Halbschwester Richard Wagners. Es gibt Spekulationen, dass Richard Wagner nicht nur sein Stiefonkel, sondern möglicherweise auch sein Cousin war.

Avenarius besuchte Schulen in Berlin und Dresden und studierte in Leipzig und Zürich Medizin, Naturwissenschaften, Kunst- und Literaturgeschichte sowie Philosophie. Er kehrte 1882 nach Dresden zurück. Im Jahr 1887 gründete er zusammen mit Paul Schumann die Zeitschrift „Der Kunstwart“, die sich zu einem einflussreichen Organ der deutschen Kulturreformbewegung entwickelte. Die Zeitschrift widmete sich der ästhetischen Erziehung sowie der Wertschätzung von Kultur und Natur.

Avenarius heiratete Else Doehn, die Tochter des Schriftstellers Rudolf Doehn. Ab 1903 verbrachte er die Sommermonate in Kampen auf Sylt und trug maßgeblich zur Popularisierung des Ortes bei. Er setzte sich für den Schutz der Insellandschaft ein und war Mitbegründer eines Vereins zum Erhalt der typischen Landschaft, woraus das erste Naturschutzgebiet Schleswig-Holsteins, das Morsum-Kliff, entstand.

Neben seiner Tätigkeit als Herausgeber und Kulturkritiker war Avenarius auch als Dichter tätig. Er veröffentlichte mehrere Lyrikbände, darunter „Deutsche Lyrik der Gegenwart“ (1882), „Hausbuch deutscher Lyrik“ (1902) und „Balladenbuch“ (1907). Sein „Hausbuch deutscher Lyrik“ war besonders erfolgreich. Avenarius förderte junge Künstler und Autoren und setzte sich für die kulturelle Bildung des Volkes ein.

Ferdinand Avenarius war eine bedeutende Figur der Lebensreformbewegung und des Deutschen Werkbundes. Er engagierte sich in verschiedenen Vereinen und Organisationen, darunter der Gartenstadt-Gesellschaft und dem Dürerbund. Für seine Verdienste wurde er zum Ehrenbürger von Kampen ernannt und von der Universität Heidelberg mit der Ehrendoktorwürde ausgezeichnet. Avenarius starb 1923 in Kampen und wurde auf dem Friedhof der Inselkirche St. Severin in Keitum beigesetzt.


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