Autor: Ernst Toller
Toller meldete sich zu Beginn des Ersten Weltkriegs als Freiwilliger, entwickelte sich aber bald zu einem Kriegsgegner. Er schloss sich der Unabhängigen Sozialistischen Partei Deutschlands (USPD) an und wurde nach dem Krieg einer der führenden Köpfe der Münchner Räterepublik. Nach der Niederschlagung der Räterepublik wurde er wegen Hochverrats zu fünf Jahren Festungshaft verurteilt.
Während seiner Haft verfasste Toller einige seiner bedeutendsten Werke, darunter die Dramen „Die Wandlung“ (1919), „Masse Mensch“ (1921) und „Die Maschinenstürmer“ (1922). Diese Stücke thematisieren Krieg, soziale Ungerechtigkeit und die Entfremdung des modernen Menschen. Sie trugen dazu bei, das politische Theater der 1920er-Jahre zu prägen.
Nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis im Jahr 1924 lebte Toller in Berlin und engagierte sich weiterhin politisch. Er warnte frühzeitig vor der Gefahr des Nationalsozialismus und setzte sich für den Frieden ein. 1933 emigrierte er aus Deutschland, nachdem die Nationalsozialisten an die Macht gekommen waren und seine Bücher verboten wurden.
Toller verbrachte die letzten Jahre seines Lebens im Exil in England und den USA. Er litt unter Depressionen, verstärkt durch die politischen Entwicklungen in Europa und die Erfolge faschistischer Bewegungen. 1939 nahm er sich in New York das Leben. Sein Werk umfasst Dramen, Gedichte, Prosa und autobiografische Schriften wie „Eine Jugend in Deutschland“ (1933).