Autor: Erich Mühsam

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Erich Mühsam (1878-1934) war ein deutscher anarchistischer Schriftsteller, Publizist und Aktivist. Er wurde in Berlin geboren und wuchs in Lübeck auf. Mühsam war ein wichtiger Akteur in der Münchner Räterepublik von 1919. In seinen Werken setzte er sich gegen bürgerliche Normen und staatliche Zwänge ein.

Mühsams schriftstellerische Neigung zeigte sich schon in seiner Jugend. Er wurde vom Gymnasium ausgeschlossen, nachdem er im „Lübecker Volksboten“ eine Glosse über den Direktor veröffentlicht hatte. Danach absolvierte er eine Apothekerlehre. Ab 1900 zog er nach Berlin und suchte Anschluss an die sozialistisch-künstlerische Boheme.

In seinen frühen Jahren reiste Mühsam durch Europa und knüpfte Kontakte zu anarchistischen Gruppen. Er veröffentlichte in verschiedenen Zeitschriften und stand dem Naturalismus nahe. Seine Werke waren oft von Kritik an bürgerlicher Autorität geprägt. Er engagierte sich in der Münchner Bohème und freundete sich mit anderen Schriftstellern an.

Während des Ersten Weltkriegs versuchte Mühsam erfolglos, einen internationalen Bund der Kriegsgegner zu gründen. Er schloss sich der Spartakusgruppe an und setzte sich für eine revolutionäre Beendigung des Krieges ein. Nach dem Krieg war er eine der treibenden Kräfte der Münchner Räterepublik, wofür er zu Festungshaft verurteilt wurde.

Nach seiner Haftentlassung 1924 zog Mühsam nach Berlin und setzte seine publizistische und politische Arbeit fort. Er war ein unermüdlicher Aktivist gegen die drohende Kriegsgefahr. Nach dem Reichstagsbrand 1933 wurde er von den Nationalsozialisten verhaftet und schwer misshandelt. Er wurde in verschiedene Konzentrationslager verbracht und 1934 im KZ Oranienburg ermordet.


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