Autor: Elisabeth Langgässer

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Elisabeth Langgässer wurde am 23. Februar 1899 in Alzey geboren und starb am 25. Juli 1950 in Karlsruhe. Sie war eine bedeutende deutsche Schriftstellerin des 20. Jahrhunderts, die christlich orientiert war. Langgässer stammte aus einer Familie mit jüdischen Wurzeln; ihr Vater, Eduard Langgässer, konvertierte zum Katholizismus. Ihre Mutter war Eugenie Dienst.

Langgässer arbeitete von 1919 bis 1928 als Volksschullehrerin in Steinheim, Seligenstadt und Griesheim. 1924 veröffentlichte sie ihren ersten Gedichtband, „Der Wendekreis des Lammes“. Im Jahr 1929 wurde ihre Tochter Cordelia unehelich geboren; der Vater war der jüdische Staatsrechtler Hermann Heller. Ab 1931 war Langgässer als freie Schriftstellerin tätig und schrieb unter anderem Hörspiele.

In der Zeit des Nationalsozialismus wurde Langgässer aufgrund ihrer jüdischen Abstammung mit einem Publikationsverbot belegt und aus der Reichsschrifttumskammer ausgeschlossen. Trotz dieser Repressalien setzte sie ihre schriftstellerische Tätigkeit fort. Ihre Tochter Cordelia wurde 1944 nach Auschwitz deportiert, überlebte jedoch. Langgässer selbst wurde zu Zwangsarbeit in einer Kabelfabrik verpflichtet.

Nach dem Krieg erlangte Langgässer Anerkennung für ihren Roman „Das unauslöschliche Siegel“ (1946), der als bedeutendes Werk der Nachkriegsliteratur gilt. In ihrem Werk thematisierte sie oft den Konflikt zwischen dem Triebhaften und dem Göttlichen und stand damit in der Tradition christlicher Mystikerinnen. Sie verfasste Lyrik, Erzählungen, Kurzgeschichten und Romane.

Langgässer starb 1950 an den Folgen von Multipler Sklerose. Im selben Jahr wurde ihr posthum der Georg-Büchner-Preis verliehen. Elisabeth Langgässer gehört zu den wichtigsten christlich orientierten Schriftstellerinnen des 20. Jahrhunderts.


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