Autor: Dietmar von Aist

Über Dietmars Leben ist wenig Konkretes bekannt. Es gibt Urkunden aus Salzburg, Regensburg und Wien, die ab etwa 1139 einen Dietmar von Aist erwähnen. Ob dieser Dietmar tatsächlich der Dichter war, ist jedoch nicht sicher. Ein Ditmarus de Agasta, der um 1171 kinderlos verstarb, könnte möglicherweise mit Dietmar identisch sein.
Dietmars Werk ist im Vergleich zu seinen Zeitgenossen relativ umfangreich überliefert. Ihm werden eine Reihe von Liedern zugeschrieben, wobei seine Autorenschaft jedoch nur in wenigen Fällen eindeutig festgestellt werden kann. Die Verse, die ihm zweifelsfrei zugeordnet werden können, verorten ihn in der Frühzeit des Minnesangs.
Dietmar von Aist wird als Bindeglied zwischen unhöfischen und höfischen Formen des Minnesangs gesehen. Er war einer der ersten Dichter, der Refrain und die Tageliedform Wechsel verwendete. Sein Werk umfasst etwa 43 Strophen.
Zwei Bilder in mittelalterlichen Liederhandschriften, der Großen Heidelberger Liederhandschrift und der Weingartner Liederhandschrift, zeigen ihn als Mann im Mantel hinter einem Esel mit Spindeln. Sein Wappen zeigt ein weißes Einhorn auf rotem oder silbernes Einhorn auf blauem Schild.
