Autor: Detlev von Liliencron
Seine ersten literarischen Erfolge feierte Liliencron mit Lyrikbänden wie „Adjutantenritte und andere Gedichte“ (1883), „Eine Sommerschlacht“ (1887), „Unter flatternden Fahnen“ (1888) und „Der Heidegänger“ (1893). Seine Lyrik gilt als eine bedeutende Vorstufe des Naturalismus im späten 19. Jahrhundert. Liliencrons Werk zeichnet sich durch eine Spannung zwischen Naturalismus und Neuromantik aus, was eine eindeutige literaturgeschichtliche Einordnung erschwert.
Liliencrons Leben war oft von finanziellen Schwierigkeiten geprägt. Er versuchte sich in verschiedenen Berufen, darunter im Militär und im Verwaltungsdienst, bevor er sich ganz dem Schreiben widmete. Seine Spielsucht und Schulden führten dazu, dass er 1885 aus dem Staatsdienst ausscheiden musste. Trotz materieller Armut führte er ein reges Künstlerleben.
Neben seiner Lyrik verfasste Liliencron auch Dramen, Erzählungen, Novellen und Romane. Zu seinen bekanntesten Werken gehören die Balladen „Trutz, blanke Hans“ und „Pidder Lüng“. Sein Hauptwerk „Poggfred“ (1896) ist ein Epos, das viele seiner lyrischen Motive vereint. Liliencrons Werk hatte einen großen Einfluss auf nachfolgende Schriftstellergenerationen, darunter Rainer Maria Rilke, Hugo von Hofmannsthal und Karl Kraus.
Im Jahr 1903 erhielt Liliencron eine Ehrenrente von Kaiser Wilhelm II. Kurz vor seinem Tod wurde ihm die Ehrendoktorwürde der Universität Kiel verliehen. Detlev von Liliencron starb am 22. Juli 1909 in Alt-Rahlstedt an einer Lungenentzündung.