Autor: Daniel Morhof

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Daniel Georg Morhof, geboren am 6. Februar 1639 in Wismar, war ein bedeutender deutscher Literaturhistoriker und Universalgelehrter des 17. Jahrhunderts. Er starb am 30. Juli 1691 in Lübeck. Morhofs Wirken erstreckte sich über verschiedene Disziplinen, was ihn zu einem typischen Polyhistoren seiner Zeit machte.

Sein Studium absolvierte Morhof an der Universität Rostock, wo er zunächst Jurisprudenz und dann „literae humaniores“ studierte. Seine lateinischen Verse brachten ihm 1660 den Lehrstuhl für Poesie ein. Im Jahr 1665 wechselte er an die neu gegründete Universität Kiel, wo er als Professor für Beredsamkeit und Dichtkunst wirkte. Später übernahm er dort den Lehrstuhl für Geschichte. In Kiel war Morhof auch als Bibliothekar tätig und verfasste seine bedeutendsten Werke.

Morhofs literarisches Schaffen umfasst zahlreiche Schriften, von denen besonders zwei hervorzuheben sind: „Unterricht von der deutschen Sprache und Poesie“ (1682) und „Polyhistor, sive de auctorum notitia et rerum commentarii“. Ersteres gilt als ein früher Versuch einer systematischen Übersicht über die europäische Literatur. Der „Polyhistor“ (1688) ist eine Art Enzyklopädie des Wissens und der Gelehrsamkeit seiner Zeit.

Obwohl Morhof als Dichter weniger Bedeutung erlangte, so war er doch als Begründer der allgemeinen Literaturgeschichte einflussreich. Seine Werke „Unterricht von der deutschen Sprache und Poesie“ und „Polyhistor“ waren für die Entwicklung der deutschen Dichtungstheorie von erheblicher Bedeutung, weit über die Barockzeit hinaus.

Daniel Georg Morhof hinterließ ein vielfältiges Werk, das ihn als einen der wichtigsten Gelehrten seiner Zeit ausweist. Sein Beitrag zur Literaturgeschichte und sein enzyklopädisches Wissen haben ihn zu einer prägenden Figur der deutschen Geistesgeschichte gemacht.


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