Autor: Daniel Czepko von Reigersfeld

Czepko besuchte die Lateinschule in Schweidnitz und studierte anschließend Medizin in Leipzig und Jura in Straßburg, wo er Kontakte zu Matthias Bernegger knüpfte. Danach arbeitete er als Jurist am Reichskammergericht in Speyer. Aufgrund der Protestantenverfolgung musste er sein Landgut in Schweidnitz verlassen und lebte als Hauslehrer auf Gut Dobroslawitz. Durch seine Heirat konnte er 1636 nach Schweidnitz zurückkehren. Im Jahr 1656 wurde er geadelt, im selben Jahr starb seine Frau.
Sein Werk ist von Mystik und den Lehren Jakob Böhmes beeinflusst. Czepkos bedeutendstes Werk ist das Lehrgedicht „Corydon und Phyllis“, das 9222 Verse umfasst. Er schuf auch die Sinngedichtsammlung „Sexcenta Monodisticha Sapientium“, die als Vorläufer des „Cherubinischen Wandermanns“ von Angelus Silesius gilt. In dieser Epigrammsammlung verarbeitete Czepko seine religiösen und naturphilosophischen Ansichten, die von Paracelsus sowie der Mystik Meister Eckharts und Jakob Böhmes beeinflusst waren.
Czepkos Werke fielen grösstenteils der Zensur zum Opfer und wurden zu seinen Lebzeiten nicht gedruckt. Erst später wurden seine Schriften in einer Gesamtausgabe veröffentlicht. Czepko war nicht nur Dichter, sondern auch Vermittler und Anreger in Literatur, Theologie, Politik und Verwaltung. Georg Gustav Fülleborn bezeichnete ihn als den „Herder des siebzehnten Jahrhunderts“.
Daniel Czepko von Reigersfeld starb am 8. September 1660 in Wohlau während einer Inspektion der Reichensteiner Bergwerke. Sein Werk umfasst neben den genannten Hauptwerken auch Gelegenheitsgedichte, Satiren und geistliche Schriften. Er gilt als wichtiger Vertreter des schlesischen Barock und seine Werke bieten Einblicke in die religiösen und philosophischen Strömungen seiner Zeit.
