Autor: Daniel Caspar von Lohenstein

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Daniel Caspar von Lohenstein, geboren am 25. Januar 1635 in Nimptsch, Schlesien (heute Polen), war ein bedeutender deutscher Jurist, Diplomat, Dichter und Dramatiker des Barock. Er gilt als einer der Hauptvertreter der Zweiten Schlesischen Dichterschule. Sein Vater wurde 1670 in den erblichen Adelsstand erhoben, woraufhin die Familie den Namen „von Lohenstein“ annahm. Lohenstein starb am 28. April 1683 in Breslau.

Lohenstein besuchte die Magdalenen-Lateinschule in Breslau und studierte anschließend Rechtswissenschaften in Leipzig und Tübingen. Nach seinem Studium war er als Anwalt tätig und stieg später in wichtige politische Ämter auf, darunter Regierungsberater und Syndikus von Breslau. Seine diplomatischen Fähigkeiten wurden von der Stadt Breslau mehrfach genutzt, was ihn auf Gesandtschaftsreisen führte.

Sein literarisches Werk umfasst vor allem Dramen, Lyrik und den Roman „Großmütiger Feldherr Arminius“. Lohensteins Dramen, darunter „Cleopatra“ (1661), „Sophonisbe“ (1680) und „Ibrahim Sultan“ (1673), zeichnen sich durch komplexe Handlungen, sprachliche Pracht und die Auseinandersetzung mit Themen wie Sinnlichkeit und Unmenschlichkeit aus. Viele seiner Dramen haben politisch klug handelnde Frauen als Hauptfiguren.

Lohenstein gilt als Schöpfer der Barocktragödie in Deutschland. Seine Werke sind stark vom französischen Klassizismus beeinflusst. Er nutzte Übertreibung und Überdramatisierung, um einen Kontrast zur Realität herauszuarbeiten, und steht damit in der Tradition der Seneca-Tragödie.

Neben seinen dramatischen Werken schrieb Lohenstein auch Lyrik, die oft die barocke Weltanschauung widerspiegelt, geprägt von einem Bewusstsein für die Vergänglichkeit des Lebens und der Suche nach einem überdauernden Sinn. Sein Roman „Großmütiger Feldherr Arminius“, ein Werk von etwa 3100 Seiten, gilt als Höhepunkt der barocken Romankunst. Lohensteins Werke zeigen seine Ansichten über Staatskunst und die Kunst des Regierens, ähnlich wie Christian Hoffmann von Hoffmannswaldau.


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