Autor: Conrad Ferdinand Meyer

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Conrad Ferdinand Meyer (1825-1898) war ein bedeutender Schweizer Dichter und Schriftsteller des Realismus, bekannt für seine historischen Novellen, Romane und Lyrik. Er zählt neben Gottfried Keller und Jeremias Gotthelf zu den wichtigsten deutschsprachigen Schweizer Dichtern des 19. Jahrhunderts. Meyers Werk zeichnet sich durch die Auseinandersetzung mit historischen Stoffen und psychologischen Konflikten aus.

Meyer wurde in Zürich in einePatrizierfamilie geboren. Seine Kindheit und Jugend waren von familiären Konflikten und psychischen Belastungen geprägt. Er hatte ein schwieriges Verhältnis zu seiner psychisch labilen Mutter, die sich später das Leben nahm. Sein Vater starb als Meyer 15 Jahre alt war. Eine enge Beziehung pflegte er zu seiner Schwester Betsy, die ihm zeitlebens eine wichtige Stütze war. Meyer studierte Jura, brach das Studium jedoch ab und widmete sich seinen literarischen Interessen.

Nach einer Zeit der Depressionen und einem Aufenthalt in einer Nervenheilanstalt begann Meyer seine schriftstellerische Laufbahn. Er reiste mit seiner Schwester nach Italien, was ihn zu seinem literarischen Werdegang inspirierte. Sein Werk umfasst historische Novellen wie „Der Heilige“, „Die Hochzeit des Mönchs“, „Das Amulett“ und den Roman „Jürg Jenatsch“. Meyer bevorzugte Stoffe aus der Renaissance und dem Dreißigjährigen Krieg, die er mit psychologischem Feingefühl gestaltete.

Meyers Werke sind geprägt von einem detailreichen Realismus und einer Vorliebe für starke Charaktere in historischen Kontexten. Oft verwendete er die Rahmenerzählung als Stilmittel. Seine Gedichte zeichnen sich durch eine kraftvolle Bildsprache und eine Auseinandersetzung mit philosophischen Themen aus. Meyer thematisierte oft den Konflikt zwischen Individuum und Gesellschaft sowie die Ambivalenz menschlichen Handelns.

Conrad Ferdinand Meyer erlangte zu Lebzeiten große Anerkennung. Er erhielt Ehrendoktorwürden und wurde für seine literarischen Leistungen geehrt. Trotz seines Erfolgs litt er unter Depressionen und psychischen Problemen, die ihn in seinen letzten Lebensjahren beeinträchtigten. Meyer starb 1898 in Kilchberg bei Zürich. Sein Werk gehört bis heute zum Kanon der Deutschschweizer Literatur und wird für seine sprachliche Brillanz und psychologische Tiefe geschätzt.


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