Autor: Clara Müller-Jahnke

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Clara Müller-Jahnke, geboren als Clara Müller am 5. Februar 1860 in Lenzen, Kreis Belgard, war eine bedeutende deutsche Dichterin, Journalistin und Frauenrechtlerin. Sie verstarb am 4. November 1905 in Wilhelmshagen bei Berlin. Bekannt wurde sie als eine der führenden sozialistischen Dichterinnen ihrer Zeit, insbesondere durch ihre agitatorischen Arbeitergedichte, die auf die schwierige Lage der Arbeiter und Frauen aufmerksam machten.

Clara Müller stammte aus einer Familie mit progressivem Hintergrund. Ihr Vater, Wilhelm Müller, war ein Pfarrer mit demokratischer Gesinnung, der seine Tochter selbst in Latein und Griechisch unterrichtete. Nach dem frühen Tod des Vaters im Jahr 1873 geriet die Familie in finanzielle Schwierigkeiten. Clara absolvierte eine Handelsschule in Berlin und arbeitete als Buchhalterin, musste diese Tätigkeit jedoch aus gesundheitlichen Gründen aufgeben. Später arbeitete sie als Volksschullehrerin in Kolberg, bevor sie sich dem Journalismus zuwandte.

Ab 1889 war Clara Müller-Jahnke journalistisch tätig und schrieb für verschiedene Zeitungen, darunter die „Zeitung für Pommern“ und die „Deutsche Arbeiter-Zeitung“. In ihren Werken setzte sie sich intensiv mit sozialen Fragen auseinander und thematisierte die Ungerechtigkeiten, denen Arbeiter und Frauen ausgesetzt waren. Ihre Gedichte und Schriften spiegelten ihr Engagement für die sozialistische Bewegung und ihre Kritik an den herrschenden gesellschaftlichen Verhältnissen wider.

Clara Müller-Jahnke heiratete den Maler Oskar Jahnke, mit dem sie in Wilhelmshagen bei Berlin ein Künstlerhaus im Landhausstil bewohnte. Dort entstand auch ihr autobiografischer Roman „Ich bekenne. Die Geschichte einer Frau“, der 1904 erschien. Sie pflegte eine Freundschaft mit dem Friedrichshagener Dichterkreis, insbesondere mit Julius und Heinrich Hart. Julius Hart schrieb nach ihrem Tod das Vorwort zu ihrem Sammelband „Gedichte“, der von ihrem Mann illustriert und 1910 herausgegeben wurde.

Clara Müller-Jahnkes Leben wurde durch ihren frühen Tod im Alter von 45 Jahren infolge einer Influenza abrupt beendet. Ihr Grabmal auf dem Friedhof Wilhelmshagen, gestaltet von ihrem Ehemann Oskar Jahnke, besteht aus einemFindling. Ihr Werk und ihr Engagement für soziale Gerechtigkeit leben jedoch bis heute fort und machen sie zu einer bedeutenden Stimme der sozialistischen Literatur und Frauenbewegung des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts.


Gedichte