Autor: Christian Wagner

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Christian Friedrich Wagner wurde am 5. August 1835 in Warmbronn geboren und verstarb dort am 15. Februar 1918. Er war ein deutscher Schriftsteller und Kleinbauer. Wagner verbrachte seine Kindheit und Jugend in einfachen Verhältnissen in Warmbronn. Sein Vater war Bauer und Schreiner. Nach seiner Konfirmation 1849 arbeitete er in der elterlichen Land- und Viehwirtschaft und im Winter als Holzfäller. Er beschäftigte sich intensiv mit dem Sammeln von Schmetterlingen und dem Anlegen eines Herbariums und begann, intensiv zu lesen.

Im November 1865 heiratete Christian Wagner Anna Maria Glatzle und übernahm nach dem Tod seines Vaters 1866 dessen verschuldete Landwirtschaft. Er erlebte schwere Schicksalsschläge, als seine erste Frau 1870 starb und auch seine Kinder aus erster Ehe kurz nach der Geburt verstarben. 1871 heiratete er seine Cousine Christiane Catharina Kienle. Wagner erreichte überregionale Bekanntheit als schwäbischer Bauerndichter.

Wagner veröffentlichte im Laufe seines Lebens zehn Bücher, darunter Gedichtbände, Prosabände und Werke in einer Mischung aus Lyrik und Prosa. Zu seinen bekanntesten Werken gehören die „Sonntagsgänge“. Sein Hauptwerk „Neuer Glaube“ präsentiert in Anlehnung an den evangelischen Katechismus seine Weltsicht in 72 Fragen und Antworten. Hermann Hesse gab 1913 einen Sammelband seiner Gedichte heraus, der Wagner zusätzlich bekannt machte.

In seinem Denken, das vom Buddhismus und Brahmanismus beeinflusst war, standen die Lehren des Atomismus und der Seelenwanderung im Mittelpunkt. Wagner predigte eine ökologische und gegen anthropozentrische Botschaft der „möglichsten Schonung alles Lebendigen“. Er erhielt im Laufe seines Lebens verschiedene Auszeichnungen und Ehrungen, darunter den Ehrenpreis des Frauenbundes zur Ehrung rheinländischer Dichter im Jahr 1912 und die Ehrenbürgerschaft von Warmbronn im Jahr 1915.

Christian Wagner starb am 15. Februar 1918 in seinem Geburtsort Warmbronn. Die Christian-Wagner-Gesellschaft e. V. widmet sich der Pflege seines Werks und vergibt seit 1992 den Christian-Wagner-Preis. Zahlreiche Veröffentlichungen der Gesellschaft, darunter Neuausgaben seiner bedeutendsten Werke, tragen dazu bei, sein Andenken zu bewahren.


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