Autor: Christian Morgenstern

Morgensterns Kindheit war geprägt vom frühen Tod seiner Mutter im Jahr 1881, was ihn dazu zwang, einen grossen Teil seines Lebens in Sanatorien zu verbringen. Er begann früh mit dem Schreiben und veröffentlichte 1895 seinen ersten Gedichtband „In Phantas Schloss“. Ab 1897 arbeitete er als Übersetzer, insbesondere für Werke von August Strindberg und Henrik Ibsen, wofür er Norwegisch lernte.
Sein Durchbruch gelang ihm 1905 mit den „Galgenlieder“, einer Sammlung von Gedichten, die durch ihren Nonsens-Humor und ihre sprachliche Originalität bis heute populär sind. Neben den „Galgenliedern“ schrieb Morgenstern auch ernstere und besinnlichere Lyrik, die seine Auseinandersetzung mit Natur, Religion und den grossen Fragen des Lebens widerspiegelt.
Morgenstern war massgeblich von der Theosophie und später der Anthroposophie Rudolf Steiners beeinflusst. Diese Einflüsse prägten sein Weltbild und fanden Eingang in seine Dichtung. Im Jahr 1910 heiratete er Margareta Gosebruch von Liechtenstern. Sein Leben war jedoch weiterhin von Krankheit gezeichnet, und er verbrachte viel Zeit auf Reisen und in Sanatorien.
Trotz seines frühen Todes hinterliess Christian Morgenstern ein umfangreiches Werk, das bis heute Leser begeistert und Dichter inspiriert. Seine Gedichte zeichnen sich durch ihren spielerischen Umgang mit Sprache, ihren tiefgründigen Humor und ihre spirituelle Dimension aus. Zu seinen bekanntesten Werken gehören neben den „Galgenliedern“ auch die Gedichtsammlungen „Melancholie“, „Einkehr“ und die posthum erschienenen „Palma Kunkel“ und „Der Gingganz“.
