Autor: Christian H. von Hoffmannswaldau

Er erhielt eine umfassende Ausbildung und studierte an Akademischen Gymnasien in Breslau und Danzig, wo er sechs Sprachen, Philosophie, Theologie und Rhetorik erlernte. Später setzte er seine Studien an der Universität Leiden fort, wo er sich auf Rechtswissenschaften und Geschichte konzentrierte. Seine Ausbildung wurde durch ausgedehnte Reisen durch Europa ergänzt, die ihm Einblicke in verschiedene Kulturen und Literaturen ermöglichten. In Danzig freundete er sich mit Martin Opitz an, der seinen dichterischen Werdegang nachhaltig beeinflusste.
Ab 1643 engagierte sich Hoffmannswaldau im öffentlichen Leben von Breslau. Er heiratete Maria Webersky von Webertzig und hatte mit ihr vier Kinder. Seine politische Karriere führte ihn zu verschiedenen Ämtern, bis er schließlich Präsident des Breslauer Rats wurde. Neben seinen politischen Verpflichtungen widmete sich Hoffmannswaldau weiterhin der Dichtung und trug zu den literarischen Zirkeln seiner Zeit bei.
Hoffmannswaldau gilt als einer der Hauptvertreter der Zweiten Schlesischen Dichterschule und als Begründer des „galanten Stils“ in der deutschsprachigen Poesie. Sein Stil zeichnet sich durch übertriebene Metaphern, gekonnte Rhetorik und eine unbeschämte Erotik aus. Er war beeinflusst von dem italienischen Dichter Giambattista Marino. Zu seinen Werken gehören „Heldenbriefe“ und „Grabschriften“.
Zu Lebzeiten veröffentlichte Hoffmannswaldau seine Werke kaum selbst, und viele seiner Gedichte kursierten zunächst nur als Manuskripte. Erst posthum erschien 1679 seine Sammlung „Deutsche Übersetzungen und Getichte“. Seine Gedichte erfreuten sich großer Beliebtheit, gerieten aber später aufgrund ihres vermeintlich schlechten Geschmacks in die Kritik von Johann Christoph Gottsched. Trotzdem bleibt Hoffmannswaldau eine wichtige Figur des Barock und sein Einfluss auf die deutsche Literatur ist unbestritten.
