Autor: Christian Fürchtegott Gellert

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Christian Fürchtegott Gellert (1715-1769) war ein deutscher Dichter, Moralphilosoph und Aufklärer. Er wuchs in einer Pfarrfamilie in Sachsen auf und studierte Theologie und Philosophie in Leipzig. Aufgrund von Geldmangel musste er sein Studium unterbrechen. Gellert gilt als einer der meistgelesenen deutschen Schriftsteller seiner Zeit.

Gellert arbeitete als Privatdozent und später als Professor für Moral und Beredsamkeit an der Universität Leipzig. Seine Vorlesungen waren sehr beliebt, und er beeinflusste eine ganze Generation von Studenten. Neben seiner akademischen Tätigkeit war Gellert auch als Schriftsteller tätig.

Sein Werk umfasst Fabeln, Erzählungen, Gedichte, Dramen und einen Roman („Das Leben der schwedischen Gräfin von G.“). Besonders bekannt sind seine „Fabeln und Erzählungen“, die ihn zu einem der populärsten Autoren des 18. Jahrhunderts machten. Gellert schrieb in einer einfachen, verständlichen Sprache und vermittelte moralische Werte auf unterhaltsame Weise.

Gellerts Werk ist geprägt von den Idealen der Aufklärung: Vernunft, Toleranz und Humanität. Er setzte sich für die Verbesserung der Lebensverhältnisse des Bürgertums ein und kritisierte soziale Ungerechtigkeiten. Seine Werke trugen zur Stärkung des bürgerlichen Bewusstseins und zur Entwicklung einer modernen deutschen Literatursprache bei.

Obwohl Gellert zu Lebzeiten hoch geehrt wurde, geriet sein Werk nach seinem Tod in Vergessenheit. Im 19. Jahrhundert wurde er von der Romantik und dem Sturm und Drang als „moralinsaurer“ Dichter abgetan. Erst im 20. Jahrhundert begann man, Gellerts Bedeutung für die deutsche Literaturgeschichte wiederzuentdecken.


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