Autor: Christian Felix Weiße

Weiße studierte ab 1745 Philologie und Theologie in Leipzig. Während seines Studiums lernte er bedeutende Persönlichkeiten wie Christian Fürchtegott Gellert, Friederike Caroline Neuber, Gottlieb Wilhelm Rabener und Ewald Christian von Kleist kennen. Mit Gotthold Ephraim Lessing verband ihn eine enge Freundschaft, und gemeinsam übersetzten sie französische und englische Theaterstücke für die Bühne von Friederike Caroline Neuber. Nach seinem Studium arbeitete Weiße als Hofmeister.
Ab 1761 wirkte Weiße als Kreissteuereinnehmer in Leipzig. Er war Redakteur der „Allgemeinen Deutschen Bibliothek“ und ab 1765 der „Neuen Bibliothek der schönen Wissenschaften und der freyen Künste“. 1790 erbte er das Rittergut Stötteritz bei Leipzig. Weiße pflegte Kontakte zu anderen Aufklärern wie Lessing, Gellert, Kleist, Bodmer und Nicolai. Zu seinen Gästen in Stötteritz gehörten unter anderem Jean Paul und Christoph Martin Wieland.
Weiße erlangte vor allem durch seine Kinder- und Jugendliteratur Bekanntheit. Er war Herausgeber der Wochenzeitschrift „Der Kinderfreund“, die Gedichte, Schauspiele, Rätsel und naturwissenschaftliche Betrachtungen enthielt. Zudem schrieb er „Lieder für Kinder“ und kindgerechte Erzählungen, darunter das bekannte „ABC-Buch“ von 1772. Seine Werke trugen maßgeblich zur Entwicklung des deutschsprachigen Musiktheaters bei, indem sie die Vorherrschaft der italienischen Oper auf den deutschen Bühnen brachen. Er verfasste Libretti für Singspiele, die von Johann Adam Hiller vertont wurden.
Weiße schrieb zahlreiche Dramen, darunter Trauerspiele wie „Crispus“, „Mustapha und Zeangir“ und „Rosamunde“ sowie Lustspiele wie „Die Haushälterin“, „Der Mißtrauische gegen sich selbst“ und „Neue Weiberschule“. Seine Lyrik zeichnet sich durch sprachliche Leichtigkeit und Klarheit aus. Er übersetzte auch Werke von Shakespeare und anderen Autoren. Christian Felix Weiße gilt als einer der vielseitigsten und einflussreichsten Schriftsteller der Aufklärungszeit in Deutschland.
