Autor: Catharina Regina von Greiffenberg
Von Greiffenbergs religiöse Erweckung führte dazu, dass sie ihr Leben der Verherrlichung Gottes durch Wort und Tat widmete. Sie begann, geistliche Lyrik zu schreiben und trat der Ister-Gesellschaft bei, einem poetischen Zirkel, wo sie ihr Talent entfaltete. Durch Johann Wilhelm von Stubenberg kam sie in Kontakt mit Sigmund von Birken, der den Druck ihrer Schriften förderte. Birken verlieh ihr den Ehrentitel „Teutsche Uranie“.
Ihre bedeutendste Sammlung, „Geistliche Sonnette, Lieder und Gedichte“, erschien 1662 und zeichnet sich durch eine faszinierende Bildsprache aus. Neben Gedichten verfasste sie theologische Werke wie „Andächtige Betrachtungen zum Leben Jesu“, die ein Publikumserfolg wurden. Ihr Werk ist geprägt von mystisch-spekulativen Elementen und einem tiefen Sendungsbewusstsein.
1664 heiratete sie ihren Onkel Hans Rudolf, was einen Skandal auslöste, da solche Ehen im katholischen Habsburgerreich angefochten wurden. Das Paar hatte mit wirtschaftlichen Schwierigkeiten zu kämpfen und musste schließlich Schloss Seisenegg verkaufen. Nach dem Tod ihres Mannes zog von Greiffenberg 1679 nach Nürnberg, wo sie die letzten Jahre ihres Lebens verbrachte.
Catharina Regina von Greiffenberg gilt als eine der wichtigsten deutschsprachigen Dichterinnen des Barock. Ihre Werke zeichnen sich durch eine Verbindung von technischem Können, lebendiger Bildsprache und intensiver Gefühlstiefe aus. Obwohl ihre religiöse Lyrik zeitweise in Vergessenheit geriet, wird ihr Werk seit den 1960er Jahren wiederentdeckt und gewürdigt.