Autor: Cäsar Flaischlen
Nach seiner Schulzeit absolvierte Flaischlen eine Buchhändlerlehre in Stuttgart und arbeitete anschließend in Brüssel und Bern. Er studierte Germanistik und Philosophie in Berlin, Heidelberg und Leipzig, wo er 1889 über den Schriftsteller Otto Heinrich von Gemmingen promovierte. Ab 1891 lebte er in Berlin und wurde von der naturalistischen Bewegung beeinflusst.
Flaischlens frühe Werke, wie die Dramen „Toni Stürmer“ (1891) und „Martin Lehnhardt“ (1895), thematisieren die Nöte der Jugend und sind von Lebens- und Kulturpessimismus geprägt. Ab 1895 arbeitete er als Redakteur bei der Kunst- und Literaturzeitschrift „Pan“. Seine Gedichte und sein autobiografischer Roman „Jost Seyfried“ (1904) zeigen eine Hinwendung zum Impressionismus und eine Betonung ethischer und sittlicher Werte.
Einem breiteren Publikum wurde Flaischlen vor allem durch seine Lyrik bekannt, darunter der Gedichtband „Von Alltag und Sonne“ (1898) und das Gedicht „Hab Sonne im Herzen“ (1894), das zu einem geflügelten Wort wurde. Er schrieb auch Gedichte im schwäbischen Dialekt, die ebenfalls erfolgreich waren.
Cäsar Flaischlen war ein vielseitiger Autor, der sich mit verschiedenen literarischen Strömungen auseinandersetzte und dessen Werke zu seiner Zeit große Beachtung fanden. Er heiratete 1910 Edith Klapp und zog sich um 1915 mit ihr nach Ingelfingen zurück. Straßen in mehreren Städten, darunter Stuttgart und Frankfurt am Main, sind nach ihm benannt.