Autor: Bruno Wille

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Bruno Wille wurde am 6. Februar 1860 in Magdeburg geboren und starb am 31. August 1928 in Schloss Senftenau in Aeschach bei Lindau. Er war ein deutscher Prediger, Journalist, belletristischer und populärphilosophischer Schriftsteller. Wille studierte Theologie, Philosophie und Naturwissenschaften in Bonn und Berlin. Nach seinem Studium arbeitete er als Privatlehrer in Rumänien, bevor er nach Berlin zurückkehrte.

In Berlin engagierte sich Wille als Journalist und Agitator in der Arbeiterbewegung. Er wurde Sprecher und Religionslehrer der freireligiösen Gemeinde. Wille stand der Sozialdemokratie nahe, ohne jedoch Mitglied zu sein. Er lernte Wilhelm Bölsche kennen, mit dem er eine lebenslange Freundschaft pflegte. Gemeinsam zogen sie 1890 nach Friedrichshagen und gründeten später die „Freie Hochschule“.

Wille war Mitbegründer und erster Leiter der „Freien Volksbühne“ und später der „Neuen Freien Volksbühne“. Diese Vereinigung wurde zum Anziehungs- und Mittelpunkt für Autoren, Künstler und politisch Engagierte, die sich im „Friedrichshagener Dichterkreis“ trafen. Er war auch im „Freidenkerbund“ aktiv und gab dessen Zeitung „Der Freidenker“ heraus.

Als philosophischer Schriftsteller vertrat Wille eine „Philosophie der Befreiung“ und berief sich dabei auf Friedrich Nietzsche, Max Stirner und den Buddhismus. Später wandte er sich einer pantheistischen, neoromantischen Naturmystik zu. Zu seinen Werken gehören Lyrikbände wie „Einsiedler und Genosse“ und „Einsiedelkunst aus der Kiefernhaide“ sowie Romane wie „Offenbarungen des Wacholderbaums“ und „Die Abendburg“.

Willes publizistisches Schaffen war vielfältig und umfasste Hunderte von Artikeln, Vorträgen und Veröffentlichungen. Er setzte sich für Reformideen ein und engagierte sich in der Erwachsenenbildung. Seine Erfahrungen mit polizeistaatlichen Strukturen im Kaiserreich verarbeitete er in der Satire „Das Gefängnis zum preußischen Adler“.


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