Autor: Betty Paoli

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Barbara Elisabeth Glück, besser bekannt unter ihrem Pseudonym Betty Paoli, wurde am 30. Dezember 1814 in Wien geboren und starb am 5. Juli 1894 in Baden bei Wien. Sie war eine vielseitige österreichische Persönlichkeit, die als Lyrikerin, Novellistin, Journalistin und Übersetzerin wirkte. Paoli gilt als die erste Journalistin Österreichs und machte sich auch als Theater- und Literaturkritikerin einen Namen.

Ihr literarisches Schaffen umfasste einfühlsame Gedichte und kritische Aufsätze, die sie zu einer wichtigen Figur der frühen Frauenbewegung machten. Zeitgenossen schätzten ihre Lyrik sehr, und sie wurde mitunter mit Annette von Droste-Hülshoff verglichen. Ihre Gedichte wurden in Schulbüchern veröffentlicht, und ihre Werke erleben heute auf Online-Lyrikportalen eine Wiederbelebung.

Nachdem ihre Mutter ihr Vermögen verloren hatte, verdiente Betty Paoli ihren Lebensunterhalt durch Unterricht, Übersetzungen und die Veröffentlichung ihrer Gedichte. Ab 1840 verkehrte sie im Salon der Henriette Wertheimer, wo sie zahlreiche bedeutende Künstler und Intellektuelle ihrer Zeit kennenlernte, darunter Franz Grillparzer und Nikolaus Lenau. Ihr erstes Buch, „Gedichte“, widmete sie Nikolaus Lenau.

Paoli war nicht nur eine talentierte Schriftstellerin, sondern auch eine meinungsstarke Persönlichkeit mit einem breiten Netzwerk. Sie setzte sich für die Mädchen- und Frauenbildung, Gleichberechtigung und die Berufstätigkeit von Frauen ein. Sie war Gründungsmitglied des „Vereins der Schriftstellerinnen und Künstlerinnen in Wien“ und wurde später Ehrenmitglied.

Betty Paoli starb 1894 in Baden bei Wien und wurde in einem Ehrengrab auf dem Wiener Zentralfriedhof beigesetzt. Ihr Nachlass, der zahlreiche Werke, Briefe und Lebensdokumente umfasst, wird in der Wienbibliothek im Rathaus aufbewahrt. Sie hinterließ ein bedeutendes Werk, das einen wichtigen Beitrag zur österreichischen Literatur- und Kulturgeschichte des 19. Jahrhunderts leistete.


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