Autor: Bettina von Arnim
Ihre literarische und soziale Arbeit trat besonders nach dem Tod ihres Mannes, Achim von Arnim, im Jahr 1831 in den Vordergrund. Sie gab seine Werke heraus und nutzte die neu gewonnene Autonomie als Witwe, um sich verstärkt öffentlich zu engagieren. Durch ihren Bruder Clemens Brentano und ihren Mann Achim von Arnim unterstützte sie viele Jahre lang tatkräftig deren Forschungen und Veröffentlichungen zum deutschen Volkslied.
Bettina von Arnim pflegte intensive Kontakte zu zahlreichen Künstlern und Wissenschaftlern ihrer Zeit, darunter Johann Wolfgang von Goethe, mit dem sie einen regen Briefwechsel führte. Ihr Werk „Goethes Briefwechsel mit einem Kinde“ (1835) erlangte schnell Berühmtheit. Sie setzte sich für sozial Schwache und politisch Verfolgte ein, engagierte sich gegen Antisemitismus und für die Abschaffung der Todesstrafe sowie für die politische Gleichstellung der Frau.
Zu ihren bekannten Werken gehören neben dem erwähnten Briefwechsel auch „Die Günderode“ (1840), ein Briefroman über ihre Freundschaft mit Karoline von Günderrode. Ihr sozialkritisches Werk „Dies Buch gehört dem König“ wurde in Bayern verboten. Bettina von Arnim nutzte ihre Bekanntheit, um in einer Zeit des politischen Umbruchs kritisch zu sozialen Fragen Stellung zu beziehen.
Bettina von Arnim starb am 20. Januar 1859 in Berlin an den Folgen eines Schlaganfalls. Sie hinterließ ein vielfältiges Werk, das von Briefromanen über soziale Streitschriften bis hin zu musikalischen Kompositionen reicht. Sie gilt als eine Ikone der deutschen Romantik und eine Vorkämpferin für soziale Gerechtigkeit und Frauenrechte.