Autor: Benjamin Neukirch

Neukirch besuchte Schulen in Bojanova und Breslau, bevor er das Gymnasium in Thorn besuchte. Ab 1684 studierte er Rechtswissenschaften an der Universität Frankfurt/Oder. 1687 wurde er Advokat in Breslau. 1691 begann er, Vorlesungen über Poesie und Rhetorik in Frankfurt/Oder anzubieten. Später nahm er seine Vorlesungen an der Universität Halle wieder auf.
Ab 1694 war Neukirch als Reisebegleiter und Erzieher tätig. 1703 erhielt er eine feste Anstellung als Professor für Poesie und Beredsamkeit an der Ritterakademie in Berlin. Ab 1718 wirkte er als Hofrat und Erzieher des Erbprinzen in Ansbach.
Neukirch verfasste eine „Vorrede“ zum ersten Teil von Lohensteins „Arminius“ (1689) und eine „Lobschrift“ zum zweiten Teil (1690). Sein Name ist jedoch untrennbar mit der ersten erfolgreichen deutschen Serienanthologie verbunden, deren erste Bände 1695 und 1697 unter dem Titel „Herrn von Hoffmannswaldau und andrer Deutschen… Gedichte“ erschienen. Diese Sammlung, bekannt als die „Neukirchsche Sammlung“, diente als Vorbild für viele ähnliche Anthologien. 1695 veröffentlichte Neukirch auch eine separate Ausgabe seiner „Galanten Briefe und Getichte“.
Benjamin Neukirchs Gedichte gelten als bahnbrechend für den galanten Stil. Er starb 1729 verarmt in Ansbach.
