Autor: August von Platen
Nach dem Militärdienst begann Platen ein Studium der Rechtswissenschaften in Würzburg und später in Erlangen, wandte sich aber bald der Literatur und den orientalischen Sprachen zu. Er war stark von der Romantik beeinflusst, entwickelte aber auch einen eigenen Stil, der von Formstrenge und klassischer Ästhetik geprägt war.
Platens Werk umfasst Gedichte, Dramen und Balladen. Besonders bekannt sind seine „Ghaselen“, in denen er orientalische Formen imitierte. Zu seinen bekanntesten Werken gehören auch die Gedichte „Das Grab im Busento“ und „An die Tulpe“. Seine Dramen, wie „Der gläserne Pantoffel“ und „Die Liga von Cambrai“, zeigen seinen Hang zur Ironie und Satire.
Platen war ein Einzelgänger und litt unter seiner Homosexualität, die er in seinen Werken oft thematisierte. Er reiste viel, unter anderem nach Italien, wo er in Rom und später in Syrakus lebte. Seine Erfahrungen und inneren Konflikte spiegeln sich in seiner Lyrik wider, die oft von Melancholie und Todessehnsucht geprägt ist.
Trotz seiner schwierigen Persönlichkeit und der begrenzten Anerkennung zu seinen Lebzeiten gilt August von Platen heute als bedeutender Dichter des 19. Jahrhunderts. Seine Werke zeichnen sich durch sprachliche Brillanz, formale Strenge und tiefgründige Auseinandersetzung mit existenziellen Fragen aus.