Autor: Arno Holz
Holz knüpfte Kontakte zum Berliner Naturalistenverein „Durch“, wo er unter anderem Gerhart Hauptmann kennenlernte. Gemeinsam mit Johannes Schlaf entwickelte er den „konsequenten Naturalismus“, eine Richtung, die auf exakte Milieuschilderung und die Einbeziehung umgangssprachlicher Elemente abzielte. Sie strebten danach, jegliche Subjektivität zu eliminieren und die Kunst so nah wie möglich an die Natur heranzuführen. Dies führte zu der berühmten Formel „Kunst = Natur – x“.
Zu seinen Hauptwerken zählen die gemeinsam mit Johannes Schlaf verfassten Prosaskizzen „Papa Hamlet“ (1889) und das Drama „Die Familie Selicke“ (1890). In diesen Werken experimentierten sie mit dem „Sekundenstil“, der darauf abzielte, die Realität in ihren zeitlichen Abläufen minutiös abzubilden. Holz war auch Mitbegründer des Theatervereins „Freie Bühne“, der sich der Aufführung naturalistischer Dramen widmete.
Ein weiteres wichtiges Werk von Holz ist der Gedichtband „Phantasus“ (1898), an dem er immer wieder arbeitete und der als sein eigentliches Lebenswerk gilt. In seinen Gedichten brach Holz mit traditionellen Formen und schuf neue Ausdrucksweisen, die den Rhythmus und Inhalt jeder einzelnen Zeile betonten.
Trotz seiner bedeutenden Rolle in der deutschen Literaturgeschichte war Arno Holz zu Lebzeiten oft mit finanziellen Problemen konfrontiert. Er wurde mehrfach für den Nobelpreis für Literatur nominiert, erhielt aber nie die Auszeichnung. Sein Werk hatte jedoch einen nachhaltigen Einfluss auf die Entwicklung der modernen Lyrik und Dramatik.