Autor: Anton Wildgans

Wildgans‘ literarischer Stil umfasste zunächst vom Symbolismus beeinflusste Gedichte, später aber auch naturalistische und lyrisch-expressive Dramen. Zu seinen bekannten Werken gehören die sozialkritischen Dramen wie „Armut“ (1914) und „Dies Irae“ (1918). Sein 1917 erschienenes Lyrikbändchen „Dreißig Gedichte“ erfreute sich großer Beliebtheit.
Ein weiteres bedeutendes Werk ist das Versepos „Kirbisch oder Der Gendarm, die Schande und das Glück“ (1925), das im klassischen Hexameter-Versmaß verfasst ist und Begebenheiten in einem kleinen Ort schildert. Dieses Werk sorgte jedoch auch für Kontroversen, da sich Einwohner von Mönichkirchen in den dargestellten Charakteren wiedererkannten.
Wildgans setzte sich stark für die Eigenständigkeit Österreichs ein, insbesondere in der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg, als viele an der Lebensfähigkeit des Kleinstaates zweifelten. Seine Verbundenheit mit seiner Heimatstadt Wien kommt in seinem Gedicht „Ich bin ein Kind der Stadt“ zum Ausdruck.
Anton Wildgans erhielt mehrere Auszeichnungen, darunter den Kaiser-Franz-Joseph-Orden (1918), das Ehrenzeichen der Universität Wien (1923) und den Julius-Reich-Preis (1925). Nach seinem Tod wurde der Anton-Wildgans-Preis gestiftet, der jüngere österreichische Autoren fördert. Ihm zu Ehren wurden in Wien der Wildgansplatz und der Wildganshof benannt.
