Autor: Anita Berber

Bild der Autorin Anita Berber

Anita Berber, geboren am 10. Juni 1899 in Leipzig, war eine deutsche Tänzerin, Schauspielerin und Autorin, die zu einer Ikone der Weimarer Republik wurde. Sie stammte aus einer Künstlerfamilie; ihr Vater, Felix Berber, war ein angesehener Violinist, und ihre Mutter, Lucie Berber, war Kabarettsängerin und Tänzerin. Ihre Eltern ließen sich scheiden, als sie vier Jahre alt war, und sie wuchs hauptsächlich bei ihrer Großmutter in Dresden auf. Berber erhielt eine Ausbildung in rhythmischer Gymnastik und Ballett.

Ihre Karriere begann in Berlin, wo sie ab 1917 als Tänzerin und Model arbeitete. Berber erlangte schnell Bekanntheit für ihre unkonventionellen und provokativen Auftritte. Sie trat in verschiedenen Filmen auf, darunter Werke von Richard Oswald, und bewegte sich in den Kreisen der Dadaisten. Ihre Tanzdarbietungen zeichneten sich durch freizügige Erotik, extravagante Kostüme und groteske Bilder aus. Berber war bekannt dafür, nackt auf der Bühne zu tanzen, was zu ihrer Berühmtheit und Skandalträchtigkeit beitrug.

Berber führte ein exzessives Leben, das von Drogenmissbrauch und zahlreichen Affären geprägt war. Sie war dreimal verheiratet, unter anderem mit Eberhard Phillipp Engelhard von Nathusins, Sebastian Droste und dem amerikanischen Tänzer Henri Chatin-Hofmann. Ihre Beziehungen und ihr offener Umgang mit ihrer Bisexualität erregten viel Aufmerksamkeit und trugen zu ihrem Ruf als „Königin der Bohème“ bei.

In ihren letzten Lebensjahren kämpfte Berber mit Drogenabhängigkeit und Tuberkulose. Sie reiste durch Europa und den Nahen Osten, bevor sie mittellos und krank in Bagdad strandete. Ihre Freunde sammelten Geld, um sie nach Berlin zurückzubringen, wo sie am 10. November 1928 im Alter von 29 Jahren starb.

Anita Berber hinterließ ein zwiespältiges Erbe. Einerseits wurde sie für ihren Lebensstil und ihre Auftritte kritisiert und skandalisiert. Andererseits wird sie heute als Pionierin des modernen Ausdruckstanzes und als Vorläuferin der Performancekunst gesehen. Ihr Werk wird neu bewertet, wobei ihr Einfluss auf die Kunst und ihr Beitrag zur Aufweichung gesellschaftlicher Normen anerkannt werden.


Gedichte