Autor: Anastasius Grün

Bild des Autors Anastasius Grün

Anton Alexander Graf von Auersperg, besser bekannt unter seinem Pseudonym Anastasius Grün, war ein österreichischer Politiker und einflussreicher Lyriker des Vormärz. Er wurde am 11. April 1806 in Laibach (dem heutigen Ljubljana) geboren und starb am 12. September 1876 in Graz. Grün gilt als ein bedeutender Vertreter der liberalen politischen Poesie und als Vorkämpfer für die Freiheit in Österreich.

Auersperg entstammte einer wohlhabenden Familie und besuchte ab 1813 die Theresianische Ritterakademie in Wien. Später studierte er Rechtswissenschaften in Wien und Graz. Um finanziell unabhängig zu sein, verwaltete er sein geerbtes Gut Thurn am Hart. Die Wintermonate verbrachte er oft in Wien, wo er Kontakt zu oppositionellen Dichtern pflegte. Bildungsreisen führten ihn nach Deutschland, wo er unter anderem Uhland kennenlernte, sowie nach Italien, Frankreich und England.

Sein literarisches Schaffen begann mit „Blätter der Liebe“ (1830), das er erstmals unter dem Pseudonym Anastasius Grün veröffentlichte. Im selben Jahr folgte der Romanzenkranz „Der letzte Ritter“, der im Versmaß des Nibelungenliedes verfasst war. Weitere wichtige Werke sind „Spaziergänge eines Wiener Poeten“ (1831), „Schutt“ (1835), „Gedichte“ (1837), „Nibelungen im Frack“ (1843) und „Pfaff vom Kahlenberg“ (1850). Seine Gedichte zeichneten sich durch ihre politische Brisanz und ihren Einsatz für liberale Ideen aus.

Grüns Werk „Spaziergänge eines Wiener Poeten“ (1831) erlangte große Aufmerksamkeit, da es die Repressionen und politischen Gängelungen in Österreich kritisierte. Dadurch wurde er zu einem der Begründer der politischen Dichtung des Vormärz und geriet in das Visier der Polizei- und Zensurbehörden. Obwohl er sich nach seiner Heirat im Jahr 1839 verstärkt der Bewirtschaftung seiner Güter widmete, blieb er seinen liberalen Überzeugungen treu.

Neben seiner literarischen Tätigkeit war Auersperg auch politisch aktiv. Er war Mitglied des Frankfurter Parlaments, des österreichischen Herrenhauses und wurde 1868 zum Präsidenten der Reichsratsdelegation ernannt. Zudem gab er 1851 den Nachlass seines Freundes Nikolaus Lenau heraus und 1855 dessen sämtliche Werke. Anastasius Grün wurde für sein Wirken mehrfach geehrt, darunter mit der Ehrenbürgerschaft von Wien und der Ehrendoktorwürde der Universität Wien.


Gedichte