Autor: Alfred Wolfenstein

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Alfred Wolfenstein (1883-1945) war ein expressionistischer Lyriker, Dramatiker und Übersetzer. Er wurde in Halle an der Saale geboren und studierte später Rechtswissenschaften in Berlin, Freiburg, München und Halle. Wolfenstein etablierte sich als wichtiger Vertreter des Expressionismus und setzte sich in seinen Werken kritisch mit der Gesellschaft seiner Zeit auseinander.

Sein literarisches Debüt gab Wolfenstein 1912 mit der Veröffentlichung seines ersten Gedichts in der Zeitschrift „Die Aktion“. Mit Unterstützung von Robert Musil und Rainer Maria Rilke erschien 1914 sein erster Gedichtband „Die gottlosen Jahre“. Wolfenstein engagierte sich auch politisch und arbeitete 1919 während der Münchner Räterepublik im „Rat geistiger Arbeiter“ mit.

Wolfensteins Werk umfasst Lyrik, Dramen, Novellen und Essays. Zu seinen bekanntesten Werken gehören das Gedicht „Städter“ (1914) sowie die Gedichtbände „Die gottlosen Jahre“, „Die Freundschaft“ und „Bewegungen“. Sein Gedicht „Städter“ beschreibt die Anonymität und Entfremdung des Menschen in der Großstadt. Neben seinen eigenen Werken machte sich Wolfenstein auch als Übersetzer einen Namen und übertrug Werke von Paul Verlaine und Gérard de Nerval ins Deutsche.

Aufgrund der Verfolgung durch die Nationalsozialisten floh Wolfenstein 1933 nach Prag und 1938 weiter nach Paris. Dort lebte er versteckt und unter falschem Namen. Die Zeit im französischen Untergrund und die damit verbundenen Belastungen wirkten sich negativ auf seinen Gesundheitszustand aus.

Alfred Wolfenstein nahm sich am 22. Januar 1945 in einem Pariser Krankenhaus das Leben. Er hinterließ ein bedeutendes Werk des Expressionismus, das bis heute Beachtung findet.


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