Autor: Alfred Lichtenstein
Ab 1910 begann Lichtenstein, Gedichte zu veröffentlichen, zunächst in der Berliner Zeitschrift „Der Sturm“ und ab 1912 auch in „Die Aktion“. Im Jahr 1913 veröffentlichte er seine Gedichtsammlung „Die Dämmerung“, die einige seiner bekanntesten Gedichte enthält. Lichtenstein verfasste stark groteske Lyrik und Prosa.
Im Oktober 1913 trat Lichtenstein als Einjährig-Freiwilliger in das bayerische 2. Infanterieregiment in München ein. Mit Beginn des Ersten Weltkriegs im August 1914 nahm er am Kriegsgeschehen teil. Seine Kriegserfahrungen und Todesahnungen verarbeitete er in seinen Gedichten.
Lichtensteins Werk ist geprägt von expressionistischen Stilmitteln, die das Groteske und die Verzerrung der Realität betonen. Er experimentierte mit Sprache und Form, um die Zerrissenheit und Entfremdung des modernen Menschen darzustellen. Seine Gedichte zeichnen sich oft durch eine düstere und pessimistische Grundstimmung aus, die jedoch auch von ironischen und satirischen Elementen durchbrochen wird.
Alfred Lichtenstein fiel am 25. September 1914 im Alter von 25 Jahren bei Vermandovillers an der Westfront. Trotz seines frühen Todes hinterließ er ein bedeutendes Werk, das ihn zu einem wichtigen Vertreter des frühen Expressionismus macht.