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An Robert Hamerling

Von

Heil Dir, mein Robert Hamerling,
Du kostbar edler, goldner Ring
In Deutscher Dichtung Kette:
Gelobt wirst und geliebt Du sein,
So lange Donau noch und Rhein
Stolz zieh′n in ihrem Bette!
So lange nicht das Häßliche,
Das Eklige und Gräßliche
Als Kunst gilt Deutschlands Söhnen.
So lang′ uns Schillers, Goethe′s Geist
Die Wahrheit leuchtend weist,
Als Bild des Schönen!

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Gedicht: An Robert Hamerling von Felix Dahn

Kurze Interpretation des Gedichts

Das Gedicht „An Robert Hamerling“ von Felix Dahn ist eine Lobeshymne auf den Dichterkollegen Robert Hamerling und gleichzeitig eine programmatische Erklärung für die Bedeutung von Schönheit, Wahrheit und deutscher Tradition in der Kunst. Dahn preist Hamerling als einen „kostbar edlen, goldnen Ring“ in der Kette der deutschen Dichtung, was ihn als wertvolles und glanzvolles Mitglied der literarischen Tradition auszeichnet.

Die erste Strophe etabliert die Wertschätzung für Hamerling, indem sie ihm sowohl Lob als auch Liebe verspricht, solange die Flüsse Donau und Rhein in ihren Betten fließen. Diese Metapher verknüpft die Beständigkeit der Natur mit der Ewigkeit der Anerkennung für Hamerlings Werk. Die zweite Strophe erweitert diese Perspektive und grenzt sich von allem „Hässlichen, Ekligen und Gräßlichen“ ab, das in der Kunst als solche anerkannt wird. Dahn stellt die Werte der Schönheit und des Schönen in den Vordergrund. Dieser Teil des Gedichts ist ein klares Statement gegen literarische Strömungen, die möglicherweise als dem klassischen Ideal abgewandt angesehen wurden.

Die letzten Zeilen beziehen sich auf die Vorbilder Schiller und Goethe, deren Geist weiterhin „die Wahrheit leuchtend weist, als Bild des Schönen“. Dies unterstreicht die Bedeutung der klassischen Ideale und des Erbes der deutschen Klassik. Der Fokus auf „Wahrheit“ und „Schönheit“ spiegelt Dahns Überzeugung wider, dass Kunst einen erhebenden und lehrreichen Zweck haben sollte. Die Anspielung auf Schiller und Goethe dient als Richtlinie für die Art von Kunst, die Dahn fördert und in der Hamerling seinen Platz einnimmt.

Insgesamt ist das Gedicht eine Hommage an die Tradition und die klassischen Werte in der Kunst. Es feiert nicht nur Hamerling als Dichter, sondern auch die Ideale von Schönheit, Wahrheit und deutscher Identität, die Dahn in seiner eigenen literarischen Arbeit vertrat. Die klaren und einfachen Verse, die von der Begeisterung für die Poesie und dem Bekenntnis zu einer bestimmten künstlerischen Philosophie durchdrungen sind, machen das Gedicht zu einem aufschlussreichen literarischen Zeugnis.

Weitere Informationen

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Lizenz und Verwendung

Dieses Gedicht fällt unter die „public domain“ oder Gemeinfreiheit. Gemeinfreiheit bedeutet, dass ein Werk nicht (mehr) durch Urheberrechte geschützt ist und daher von allen ohne Erlaubnis des Urhebers frei genutzt, vervielfältigt und verbreitet werden darf. Sie tritt meist nach Ablauf der gesetzlichen Schutzfrist ein, z. B. 70 Jahre nach dem Tod des Autors. Weitere Informationen dazu finden sich hier.