Gründlichster Germanen-
Könige-Kundiger,
Muthiger Mann,
Flinker, fleißiger,
Braver Baier!
Kühl′ Dir im Keller
Wahrst Du verholen
Bairischen Bockbiers
Trefflichen Trank.
Zögernd zapfte
Und sorgsam, – sie selber! –
Dein würdiges Weib,
Von den vollen Fässern
Den schäumenden Saft
In glänzende Gläser.
Heimlich that sie
Die arge Arbeit
Mit Mechthild, der Magd.
Glücklicher, Guter,
Vergieße, vergeude
Mit Freuden die Fluth
Des brausenden Bieres.
Du, Trunkes Tüchtiger,
Wotangeweihter
Asengenoß.
An Felix: Aufmunterung zum Trinken
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Kurze Interpretation des Gedichts
Das Gedicht „An Felix: Aufmunterung zum Trinken“ von Felix Dahn ist eine humorvolle und fast schon überschwängliche Ode an das Bier, speziell das bayerische Bockbier, und eine Einladung zum Trinken. Es ist ein fröhliches Gedicht, das mit seiner direkten Ansprache an einen Freund, Felix, eine gesellige Atmosphäre schafft und die Freude am Genuss zelebriert. Die Verwendung von lobenden Attributen wie „gründlichster Germanen-Könige-Kundiger“ und „Muthiger Mann“ etabliert einen positiven Rahmen und suggeriert eine tiefe Wertschätzung für den Adressaten und sein Trinkvermögen.
Das Gedicht zeichnet ein detailliertes Bild der Vorbereitung und des Genusses des Bieres. Die „Braut“ von Felix wird als engagierte Helferin dargestellt, die mit ihrer Magd Mechthild heimlich die Fässer anzapft und das schäumende Bier in Gläser füllt. Diese heimliche Tätigkeit, vielleicht um die Menge des Konsums im Auge zu behalten, verleiht der Szene eine zusätzliche Prise Humor. Die Beschreibung des Biers als „schäumender Saft“ und die Aufforderung, die „Fluth / Des brausenden Bieres“ zu „vergießen, vergeude / Mit Freuden“, verstärken den Eindruck von Üppigkeit und Genuss.
Die Sprache des Gedichts ist von einer Mischung aus Ehrfurcht und Freundschaft geprägt. Es gibt Anspielungen auf germanische Traditionen, wie der Bezug auf Wotan und die „Asengenoß“, die dem Gedicht eine feierliche Note verleihen. Dies unterstreicht die Bedeutung des Trinkens als ein gemeinsames Ritual, das mit Stärke und Tapferkeit assoziiert wird. Der Wechsel von eher nüchternen Beschreibungen zu euphorischen Ausrufen wie „Glücklicher, Guter“ und „Du, Trunkes Tüchtiger“ zeigt die Begeisterung des Autors für das Bier und seine Freude am Zusammensein mit Freunden.
Insgesamt ist das Gedicht eine fröhliche Hommage an das Bier und die Geselligkeit. Es spiegelt eine Lebensfreude wider, die im Genuss des Bieres und der Freundschaft ihren Ausdruck findet. Es zeigt, wie wichtig der Genuss für das menschliche Wohlbefinden ist. Die einfache und lebendige Sprache, die humorvollen Bilder und die direkte Ansprache machen es zu einem charmanten und einladenden Gedicht, das den Leser ermutigt, die Freuden des Lebens in vollen Zügen zu genießen.
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Lizenz und Verwendung
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