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Die letzten Blumen starben!

Von

Die letzten Blumen starben!
Längst sank die Königin
Der warmen Sommermonde,
Die holde Rose hin!

Du, hehre Georgine,
Erhebst nicht mehr dein Haupt!
Selbst meine hohe Pappel
Sah ich schon halb entlaubt.

Bin ich doch weder Pappel,
Noch Rose, zart und schlank;
Warum soll ich nicht sinken,
Da selbst die Rose sank?

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Gedicht: Die letzten Blumen starben! von Elisabeth Kulmann

Kurze Interpretation des Gedichts

Das Gedicht „Die letzten Blumen starben!“ von Elisabeth Kulmann ist eine melancholische Reflexion über den Lauf der Natur und die daraus resultierende Frage nach dem eigenen Schicksal. Das Gedicht beginnt mit der Feststellung des Verfalls: Die Blumen sind gestorben, die „Königin“ des Sommers, die Rose, ist vergangen. Dieser Verlust wird durch die Nennung weiterer Elemente der Natur, wie die Georgine und die Pappel, verstärkt, was ein allgemeines Bild des Herbstes und des nahenden Winters erzeugt.

Der Kern des Gedichts liegt in der zweiten Strophe, in der Kulmann die Frage nach ihrem eigenen Platz in diesem Kreislauf stellt. Sie beobachtet den Verfall der Natur und fragt sich, warum sie selbst davon verschont bleiben sollte. Die Georgine, die sich nicht mehr erhebt, und die halb entlaubte Pappel dienen als Spiegelbild ihrer eigenen Situation, wodurch sie eine Verbindung zwischen der Natur und ihrem eigenen emotionalen Zustand herstellt. Diese Frage nach der Vergänglichkeit und der eigenen Rolle in diesem Prozess ist das zentrale Thema des Gedichts.

Die dritte Strophe intensiviert diese Reflexion noch weiter. Die Autorin bekennt, dass sie weder die Zartheit der Rose noch die erhabene Gestalt der Pappel besitzt. Dieser Vergleich unterstreicht ihre Verwundbarkeit und ihre Auseinandersetzung mit dem eigenen Sterben. Die abschließende Zeile, „Warum soll ich nicht sinken, / Da selbst die Rose sank?“, ist von tiefer Melancholie getragen und drückt die Akzeptanz des unausweichlichen Schicksals des Vergehens aus.

Kulmann nutzt eine einfache, klare Sprache und ein schlichtes Reimschema, um die Tiefe ihrer Gefühle auszudrücken. Die Metaphern, wie die „Königin“ der Sommermonde oder die Beschreibung der Pflanzen, erzeugen Bilder des Verlusts und der Trauer. Das Gedicht ist ein eindringliches Beispiel für die Romantik, die sich mit den Themen der Vergänglichkeit, der Natur und dem menschlichen Befinden auseinandersetzt. Es ist eine Betrachtung des eigenen Daseins angesichts des natürlichen Kreislaufs von Werden und Vergehen.

Weitere Informationen

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Lizenz und Verwendung

Dieses Gedicht fällt unter die „public domain“ oder Gemeinfreiheit. Gemeinfreiheit bedeutet, dass ein Werk nicht (mehr) durch Urheberrechte geschützt ist und daher von allen ohne Erlaubnis des Urhebers frei genutzt, vervielfältigt und verbreitet werden darf. Sie tritt meist nach Ablauf der gesetzlichen Schutzfrist ein, z. B. 70 Jahre nach dem Tod des Autors. Weitere Informationen dazu finden sich hier.