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So ich traurig bin

Von

So ich traurig bin
Weiss ich nur ein ding:
Ich denke mich bei dir
Und singe dir ein lied.

Fast vernehme ich dann
Deiner stimme klang.
Ferne singt sie nach
Und minder wird mein gram.

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Gedicht: So ich traurig bin von Stefan George

Kurze Interpretation des Gedichts

Das Gedicht „So ich traurig bin“ von Stefan George thematisiert die tröstende Kraft der Erinnerung und der inneren Verbundenheit. In seiner Kürze und Schlichtheit vermittelt es eine tiefe emotionale Intensität. Das lyrische Ich beschreibt einen einfachen, aber wirkungsvollen Trostmechanismus: In Momenten der Trauer flüchtet es sich in Gedanken an eine geliebte Person und singt ihr ein Lied. Die Wiederholung des „Ich“ am Anfang der Zeilen betont die persönliche, fast meditative Natur dieses Rituals.

Die zweite Strophe verstärkt die Wirkung dieser imaginären Verbindung. Das lyrische Ich glaubt, die Stimme der fernen Person zu hören, die sein Lied aufgreift und erwidert. Ob dies eine tatsächliche Erinnerung oder eine Illusion ist, bleibt offen – entscheidend ist die tröstende Wirkung dieser Vorstellung. Die Traurigkeit wird gemindert, der Gram verliert seine Schwere.

Das Gedicht zeigt somit die Macht der Gedanken und der Musik als Mittel zur Bewältigung von Schmerz. Durch die poetische Einfachheit und die musikalische Struktur der Verse entsteht ein Gefühl von Sanftheit und Geborgenheit. Es bleibt eine leise Melancholie, doch zugleich eine stille Hoffnung: Solange das Erinnern und das Singen möglich sind, bleibt auch die Nähe zur geliebten Person bestehen.

Weitere Informationen

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Lizenz und Verwendung

Dieses Gedicht fällt unter die „public domain“ oder Gemeinfreiheit. Gemeinfreiheit bedeutet, dass ein Werk nicht (mehr) durch Urheberrechte geschützt ist und daher von allen ohne Erlaubnis des Urhebers frei genutzt, vervielfältigt und verbreitet werden darf. Sie tritt meist nach Ablauf der gesetzlichen Schutzfrist ein, z. B. 70 Jahre nach dem Tod des Autors. Weitere Informationen dazu finden sich hier.