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Wenn ich fröhlich bin

Von

Wenn ich fröhlich bin,
o du –
breit ich die arme aus
und flieg dir zu.

Denk: eine Schwester
hält ihre Hände hin.
Sag, geliebter Mund,
dass ich willkommen bin.

Hab mich ein bisschen lieb,
wer du auch seist.
Hab ich denn gar nichts,
was dich freut?

Gedicht als Bild, zum Downloaden und Teilen

Gedicht: Wenn ich fröhlich bin von Elisabeth Fuhrmann-Paulsen

Kurze Interpretation des Gedichts

Das Gedicht „Wenn ich fröhlich bin“ von Elisabeth Fuhrmann-Paulsen drückt eine zarte Sehnsucht nach Nähe und Zuwendung aus. Die Sprecherin schildert ihre Freude und den Drang, diese Freude mit jemandem zu teilen. Der Akt des Ausbreitens der Arme und des „Fliegens“ zum anderen symbolisiert eine unbeschwerte, beinahe kindliche Geste des sich Öffnens und des Wunsches nach einer herzlichen, umarmenden Aufnahme. Das Bild einer Schwester, die ihre Hände ausbreitet, verstärkt dieses Gefühl von Vertrauen und Geborgenheit.

Die Bitte „Hab mich ein bisschen lieb, wer du auch seist“ verdeutlicht eine tiefere, existenzielle Sehnsucht nach Anerkennung und Zuwendung, unabhängig von der Identität des Anderen. Die Sprecherin möchte sich willkommen fühlen und fragt implizit nach einer Resonanz, nach einer Verbindung, die ihr das Gefühl von Zugehörigkeit und Liebe gibt. Diese Bitte zeugt von einer verletzlichen Haltung, in der der Wunsch nach Liebe und Anerkennung im Vordergrund steht.

Im letzten Vers, „Hab ich denn gar nichts, was dich freut?“, bringt die Sprecherin einen zarten, beinahe traurigen Ton ins Gedicht. Es ist eine Frage nach dem eigenen Wert und nach der Fähigkeit, Freude zu bereiten. Die Unsicherheit, die in diesem Vers mitschwingt, stellt eine zusätzliche Dimension der Sehnsucht und des Wunsches dar, von anderen in ihrer Fröhlichkeit ebenso angenommen zu werden, wie sie sich selbst gibt.

Insgesamt vermittelt das Gedicht eine sanfte, aber tiefgründige Reflexion über die menschliche Bedürftigkeit nach Zuwendung und Liebe. Es geht nicht nur um die Freude, die die Sprecherin empfindet, sondern auch um die stille Hoffnung, dass diese Freude geteilt und erwidert wird. Es ist eine Bitte um Anerkennung und das Bedürfnis, für andere von Bedeutung zu sein.

Weitere Informationen

Hier finden sich noch weitere Informationen zu diesem Gedicht und der Seite.

Lizenz und Verwendung

Dieses Gedicht fällt unter die „public domain“ oder Gemeinfreiheit. Gemeinfreiheit bedeutet, dass ein Werk nicht (mehr) durch Urheberrechte geschützt ist und daher von allen ohne Erlaubnis des Urhebers frei genutzt, vervielfältigt und verbreitet werden darf. Sie tritt meist nach Ablauf der gesetzlichen Schutzfrist ein, z. B. 70 Jahre nach dem Tod des Autors. Weitere Informationen dazu finden sich hier.