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Die Gärten meiner Lieder

Von

Die Gärten meiner Lieder stehn in Blüte.
Kommt, Gärtnerinnen, tanzt den weißen Reigen
Noch braucht ihr nicht die breitkrempigen Hüte
vor Sonnenschein tief in die Stirn zu neigen.

Zeigt eure Augen frei, wie eure Füße,
den Funken Licht im Dunkel der Pupille.
Ihr liebt noch nicht. Ihr kennt noch nicht die süße
Herzleidenschaft. Ihr lebt noch in der Stille.

Die Gärten meiner Lieder stehn in Düften,
und schneller atmen auch die Tänzerinnen.
Sie rühren scheu an ihre schmalen Hüften,
und mehr genießen sie mit allen Sinnen.

Die Hirtin, die die Flöte bläst, bläst wilder.
Die Finger zittern, die die Töne greifen,
und sichtbar sieht man alle Menschenbilder
lebendig werden und im Tanze reifen.

Gedicht als Bild, zum Downloaden und Teilen

Gedicht: Die Gärten meiner Lieder von Elisabeth Fuhrmann-Paulsen

Kurze Interpretation des Gedichts

Das Gedicht „Die Gärten meiner Lieder“ von Elisabeth Fuhrmann-Paulsen beschreibt eine poetische Landschaft, in der Musik, Natur und menschliche Emotionen miteinander verschmelzen. Die „Gärten meiner Lieder“ stehen sinnbildlich für künstlerische Inspiration und schöpferische Kraft. Die Tänzerinnen, die zum weißen Reigen gerufen werden, verkörpern Unschuld und Unbeschwertheit – sie brauchen ihre Hüte noch nicht vor der Sonne zu neigen, da sie das Leben noch in seiner leichten, reinen Form erleben.

In der zweiten Strophe wird die Ahnung von Leidenschaft thematisiert. Die jungen Tänzerinnen haben die Liebe noch nicht gekannt, doch in ihrem Tanz beginnt sich etwas zu verändern. Sie bewegen sich freier, berühren sich scheu und nehmen ihre Umgebung bewusster wahr. Hier deutet sich die Schwelle zwischen Unschuld und erwachender Sinnlichkeit an, ein Übergang von der Stille zur Intensität des Lebens.

Die letzte Strophe steigert die Dynamik: Die Musik wird wilder, die Flöte klingt leidenschaftlicher, und die Tänzerinnen erleben eine Wandlung. Die Kunst – verkörpert durch Musik und Tanz – bringt sie zur Reife, macht sie lebendig. Das Gedicht schildert diesen Moment der Veränderung in zarten, aber kraftvollen Bildern. So entsteht eine Atmosphäre des Erwachens, in der Musik, Bewegung und Emotionen ineinanderfließen und die Menschen in einen rauschhaften, lebensbejahenden Tanz führen.

Weitere Informationen

Hier finden sich noch weitere Informationen zu diesem Gedicht und der Seite.

Lizenz und Verwendung

Dieses Gedicht fällt unter die „public domain“ oder Gemeinfreiheit. Gemeinfreiheit bedeutet, dass ein Werk nicht (mehr) durch Urheberrechte geschützt ist und daher von allen ohne Erlaubnis des Urhebers frei genutzt, vervielfältigt und verbreitet werden darf. Sie tritt meist nach Ablauf der gesetzlichen Schutzfrist ein, z. B. 70 Jahre nach dem Tod des Autors. Weitere Informationen dazu finden sich hier.