Logo der Website, Schriftzug "Poesie Oase" mit Palmen umrandet.
,

Abschied

Von

Eine leise Stimme spricht:
Ruf mich nicht zurück,
du kannst nicht.

Eine leise Stimme spricht:
Gib mir nicht die Hand,
Handschlag bricht.

Eine leise Stimme spricht:
Meine Liebe fordert deine Liebe
nicht. –

Gedicht als Bild, zum Downloaden und Teilen

Gedicht: Abschied von Elisabeth Fuhrmann-Paulsen

Kurze Interpretation des Gedichts

Das Gedicht „Abschied“ von Elisabeth Fuhrmann-Paulsen thematisiert den endgültigen Abschied einer geliebten Person und die Unmöglichkeit, sie zurückzuhalten. Die wiederkehrende Formel „Eine leise Stimme spricht“ verleiht dem Gedicht eine fast gespenstische, sanfte Unabwendbarkeit. Die Stimme – möglicherweise die des Gehenden oder die innere Erkenntnis des Zurückbleibenden – macht klar, dass es kein Zurück gibt.

Die drei kurzen Strophen verstärken die Kargheit und Endgültigkeit des Moments. Das lyrische Ich kann den Abschied weder verhindern noch aufhalten: Es gibt keine Möglichkeit, den anderen zurückzurufen oder gar die Verbindung durch eine Berührung zu bewahren, da selbst ein Handschlag „bricht“. Hier wird die Zerbrechlichkeit von Beziehungen und Versprechen betont, die in einem Moment des Loslassens bedeutungslos werden.

Die letzte Strophe bringt die schmerzliche Erkenntnis: Die Liebe ist nicht mehr gegenseitig. Während das lyrische Ich vielleicht noch fühlt, hat die andere Person diesen Punkt längst überschritten. Das Gedicht besticht durch seine Reduktion auf das Wesentliche – kurze, knappe Sätze ohne Ausschmückung – und vermittelt gerade dadurch eine eindringliche Traurigkeit. Der Abschied ist nicht dramatisch, sondern leise, aber unumkehrbar.

Weitere Informationen

Hier finden sich noch weitere Informationen zu diesem Gedicht und der Seite.

Lizenz und Verwendung

Dieses Gedicht fällt unter die „public domain“ oder Gemeinfreiheit. Gemeinfreiheit bedeutet, dass ein Werk nicht (mehr) durch Urheberrechte geschützt ist und daher von allen ohne Erlaubnis des Urhebers frei genutzt, vervielfältigt und verbreitet werden darf. Sie tritt meist nach Ablauf der gesetzlichen Schutzfrist ein, z. B. 70 Jahre nach dem Tod des Autors. Weitere Informationen dazu finden sich hier.