Summa Summarum!
Eine kleine Stellung, ein kleiner Orden
(Fast wär ich auch mal Hofrat geworden),
Ein bißchen Namen, ein bißchen Ehre,
eine Tochter „geprüft“, ein Sohn im Heere,
Mit siebzig ’ne Jubiläumsfeier,
Artikel im Brockhaus und im Meyer…
Altpreußischer Durchschnitt, Summa Summarum,
Es drehte sich immer um Lirum Larum
Um Lirum Larum Löffelstiel.
Alles in allem – es war nicht viel.
Gedicht als Bild, zum Downloaden und Teilen

Kurze Interpretation des Gedichts
Das Gedicht „Summa Summarum!“ von Theodor Fontane reflektiert mit ironischem Unterton die Bilanz eines Lebens, das äußerlich geordnet und erfolgreich erscheint, aber letztlich als wenig bedeutend empfunden wird. Der Sprecher zählt verschiedene Lebensstationen auf – eine bescheidene Karriere, ein gewisser gesellschaftlicher Rang, eine Familie –, doch die scheinbaren Errungenschaften wirken klein und unbedeutend. Die abschließende Einschätzung „es war nicht viel“ zeigt eine nüchterne, fast ernüchternde Bewertung des eigenen Lebenswegs.
Fontane nutzt eine einfache, fast prosaische Sprache und spielt mit Redewendungen wie „Lirum Larum Löffelstiel“, die auf die Banalität des Erreichten hinweisen. Der Begriff „Altpreußischer Durchschnitt“ deutet auf eine bestimmte Mentalität hin: Pflichtbewusstsein, Ordnung und Bescheidenheit, aber auch eine gewisse Mittelmäßigkeit. Die Erwähnung des Brockhaus und Meyer, zwei bekannte Lexika, unterstreicht die Vorstellung, dass selbst eine gewisse öffentliche Anerkennung letztlich wenig Bedeutung hat.
Durch diese ironische Distanz vermittelt das Gedicht eine kritische Sicht auf den Wert gesellschaftlicher Konventionen und Erfolge. Es stellt die Frage, ob äußere Anerkennung tatsächlich ein erfülltes Leben ausmacht oder ob das Wesentliche vielleicht ganz woanders liegt. Fontane zeigt damit eine melancholische Resignation, aber auch einen feinen Humor, der das Gedicht trotz seiner nachdenklichen Thematik leicht und eingängig wirken lässt.
Hier finden sich noch weitere Informationen zu diesem Gedicht und der Seite.
Lizenz und Verwendung
Dieses Gedicht fällt unter die „public domain“ oder Gemeinfreiheit. Gemeinfreiheit bedeutet, dass ein Werk nicht (mehr) durch Urheberrechte geschützt ist und daher von allen ohne Erlaubnis des Urhebers frei genutzt, vervielfältigt und verbreitet werden darf. Sie tritt meist nach Ablauf der gesetzlichen Schutzfrist ein, z. B. 70 Jahre nach dem Tod des Autors. Weitere Informationen dazu finden sich hier.