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Man findet’s auch

Von

Man findet’s auch… mit langem Suchen,
viel Rechtes aber ist es kaum!
Es muß an deinem Wege liegen,
es muß aufleuchten wie ein Traum!

Du sitzst am Strand und sinnst auf Reime,
und einer Woge frohe Hast
muß flimmernd es dir zu Füßen tragen,
daß du dich nur zu bücken hast!

Du darfst ihm nicht nachwandern müssen,
du darfst nicht lange müssen flehn,
nein, wie ein Bettler, Einlaß bittend,
muß es vor deiner Türe stehn!

Und wie ein Sklave muß es folgen
auf jeden Ruf, auf jeden Blick,
und wie ein Hund muß es dir treu sein…
alles andre… ist kein… Glück!

Gedicht als Bild, zum Downloaden und Teilen

Gedicht: Man findet’s auch von Cäsar Flaischlen

Kurze Interpretation des Gedichts

Das Gedicht „Man findet’s auch“ von Cäsar Flaischlen beschäftigt sich mit der Suche nach wahrem Glück. Das lyrische Ich beschreibt, dass echtes Glück nicht durch mühsames Suchen oder Bitten gefunden werden kann, sondern sich von selbst offenbaren muss – unerwartet und mühelos. Es soll dem Suchenden geradezu zufallen, wie eine Welle, die ihm das Glück zu Füßen legt.

Besonders auffällig ist die Ablehnung eines Glücks, das erzwungen oder errungen werden muss. Das Gedicht betont, dass wahres Glück sich auf natürliche Weise zeigen muss, ohne dass man ihm nachlaufen oder darum kämpfen muss. Die Metaphern des Bettlers, der um Einlass fleht, und des Glücks, das wie ein treuer Hund oder ein gehorsamer Sklave folgen soll, verstärken diese Vorstellung: Wahres Glück kommt von selbst und bleibt beständig.

Die abschließende Feststellung, dass alles andere „kein Glück“ sei, gibt dem Gedicht eine fast kategorische Strenge. Es vermittelt eine Sehnsucht nach einer idealen, bedingungslosen Erfüllung, die sich nicht durch Anstrengung, sondern durch Schicksal und Fügung einstellt. Damit hinterfragt das Gedicht die gängige Vorstellung, dass Glück durch harte Arbeit oder aktives Suchen erreicht werden kann, und stellt stattdessen die Idee einer schicksalhaften, unvermeidlichen Begegnung mit dem Glück in den Mittelpunkt.

Weitere Informationen

Hier finden sich noch weitere Informationen zu diesem Gedicht und der Seite.

Lizenz und Verwendung

Dieses Gedicht fällt unter die „public domain“ oder Gemeinfreiheit. Gemeinfreiheit bedeutet, dass ein Werk nicht (mehr) durch Urheberrechte geschützt ist und daher von allen ohne Erlaubnis des Urhebers frei genutzt, vervielfältigt und verbreitet werden darf. Sie tritt meist nach Ablauf der gesetzlichen Schutzfrist ein, z. B. 70 Jahre nach dem Tod des Autors. Weitere Informationen dazu finden sich hier.