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Mit Essen und Trinken

Von

Mit essen und trinken,
Mit faulenzen und stinken,
Mit schenkln und spazieren,
Mit löffeln und galanisieren,
Mit springen und tanzen,
Mit liegen und ranzen,
Mit jagen und hetzen,
Mit komplimentieren und wetzen,
Mit Rappen und Schimmel
Kommt man, weiß Gott, nicht in den Himmel.

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Gedicht: Mit Essen und Trinken von Abraham a Sancta Clara

Kurze Interpretation des Gedichts

Das Gedicht „Mit Essen und Trinken“ von Abraham a Sancta Clara ist eine pointierte, satirische Kritik an weltlichen Genüssen und Aktivitäten, die den Weg zur Erlösung versperren. Es ist ein Mahnruf, der die Vergänglichkeit und Oberflächlichkeit des irdischen Lebens betont.

Das Gedicht ist in einer einfachen, rhythmischen Sprache verfasst, die durch die Verwendung von Reimwörtern (z.B. trinken/stinken, tanzen/ranzen) einen eingängigen Charakter erhält. Die Aufzählung verschiedener Tätigkeiten, die von „essen und trinken“ bis zu „jagen und hetzen“ reichen, repräsentiert eine Bandbreite menschlicher Aktivitäten. Dabei werden sowohl körperliche Bedürfnisse wie das Essen und Trinken als auch weltliche Vergnügungen wie das Tanzen, Jagen und das Flirten (komplimentieren) mit einbezogen. Diese Alltagsaktivitäten werden jedoch ohne jede Wertung aufgelistet, als bliebe eine abschließende Beurteilung offen.

Der überraschende Höhepunkt und die eigentliche Kernaussage des Gedichts ist der abschließende Vers: „Kommt man, weiß Gott, nicht in den Himmel.“ Diese Zeile fungiert als klare moralische Botschaft. Sie stellt die genannten Tätigkeiten in einen Gegensatz zum spirituellen Ziel des Himmels. Die Aussage impliziert, dass das ausschließliche Verfolgen weltlicher Freuden den Menschen vom wahren Glauben und der Erlangung der ewigen Seligkeit abhält. Der Ausdruck „weiß Gott“ verstärkt dabei die Überzeugung des Autors und verleiht der Aussage eine besondere Autorität.

Abraham a Sancta Clara, bekannt für seine barocke Predigtkunst, nutzt in diesem Gedicht die satirische Form, um die Leser zum Nachdenken über ihre Lebensweise und die Prioritäten in ihrem Leben anzuregen. Das Gedicht ist ein Appell, sich von weltlichen Ablenkungen zu lösen und sich auf die wesentlichen Dinge des Lebens zu konzentrieren: Glaube, Tugend und die Suche nach Erlösung. Es ist eine Warnung vor dem Hedonismus und eine Aufforderung zu einem tugendhaften Leben, das auf spirituellen Werten basiert.

Weitere Informationen

Hier finden sich noch weitere Informationen zu diesem Gedicht und der Seite.

Lizenz und Verwendung

Dieses Gedicht fällt unter die „public domain“ oder Gemeinfreiheit. Gemeinfreiheit bedeutet, dass ein Werk nicht (mehr) durch Urheberrechte geschützt ist und daher von allen ohne Erlaubnis des Urhebers frei genutzt, vervielfältigt und verbreitet werden darf. Sie tritt meist nach Ablauf der gesetzlichen Schutzfrist ein, z. B. 70 Jahre nach dem Tod des Autors. Weitere Informationen dazu finden sich hier.