Ich kam in diese Welt herein
Ich kam in diese Welt herein,
Mich bass zu amüsieren,
Ich wollte gern was Rechtes sein
Und musste mich immer genieren.
Oft war ich hoffnungsvoll und froh
Und später kam es doch nicht so.
Nun lauf ich manchen Donnerstag
Hienieden schon herummer,
Wie ich mich drehn und wenden mag,
’s ist immer der alte Kummer.
Bald klopft vor Schmerz und bald vor Lust
Das rote Ding in meiner Brust.
Gedicht als Bild, zum Downloaden und Teilen

Kurze Interpretation des Gedichts
Das Gedicht „Ich kam in diese Welt herein“ von Wilhelm Busch beschreibt auf humorvolle, aber auch nachdenkliche Weise das Leben des lyrischen Ichs, das mit den Widersprüchen und Schwierigkeiten des Lebens konfrontiert wird. Zu Beginn erklärt das Ich, dass es in die Welt kam, um sich zu amüsieren, aber bald merkt, dass die Realität es nicht so leicht zulässt. Die anfängliche Hoffnung und Freude, die das Ich verspürt, weichen schnell einer ernüchternden Erkenntnis, dass das Leben nicht immer den erhofften Verlauf nimmt.
In der zweiten Strophe wird das Bild eines „Donnerstags“ gezeichnet, das den Alltag symbolisiert, der von immer wiederkehrenden Problemen und Frustrationen geprägt ist. Trotz der Versuche, das Leben nach eigenen Wünschen zu gestalten, bleibt das Ich in einem Zustand des „alten Kummers“. Dieser ständige Kreislauf von Freude und Enttäuschung spiegelt das Gefühl wider, dass man, unabhängig von den eigenen Anstrengungen, oft in die gleichen emotionalen und existenziellen Herausforderungen gerät.
Die abschließende Metapher des „roten Dings“ in der Brust verweist auf das menschliche Herz und symbolisiert die wechselhaften Gefühle, die das Ich erfährt: Schmerz und Lust, die in einer unaufhörlichen, oft widersprüchlichen Dynamik miteinander ringen. Der „Kummer“ ist damit nicht nur als Leid zu verstehen, sondern auch als ein ständiges Aufeinandertreffen von Emotionen, das das Leben des Ichs begleitet.
Insgesamt spiegelt das Gedicht eine philosophische Auseinandersetzung mit den Unwägbarkeiten des Lebens wider. Es zeigt auf, wie das Streben nach Glück und Erfüllung oft von Rückschlägen begleitet wird und wie der Mensch immer wieder zwischen den Extremen von Schmerz und Freude hin- und hergerissen wird. Die humorvolle Sprache und die ironische Betrachtung des Lebens lenken dabei die Aufmerksamkeit auf die universellen Herausforderungen des Menschseins.
Hier finden sich noch weitere Informationen zu diesem Gedicht und der Seite.
Lizenz und Verwendung
Dieses Gedicht fällt unter die „public domain“ oder Gemeinfreiheit. Gemeinfreiheit bedeutet, dass ein Werk nicht (mehr) durch Urheberrechte geschützt ist und daher von allen ohne Erlaubnis des Urhebers frei genutzt, vervielfältigt und verbreitet werden darf. Sie tritt meist nach Ablauf der gesetzlichen Schutzfrist ein, z. B. 70 Jahre nach dem Tod des Autors. Weitere Informationen dazu finden sich hier.