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Der Marsch

Von

Rum und Trum
Rum und Trum
„Potz Kerle! hebt die Beine!“
Rum und Trum
Rum und Trum
„Verfluchte Sonne!“ … Schweine!

Flüt und Tü
Flüt und Tü
„Der Brand! … die heiße Kehle!“
Flüt und Tü
Flüt und Tü
„Wie lang noch das Gequäle?!“

Träterä
Träterä
„Ei schaut! bläht dort das Röckchen!“
Träterä
Träterä
„Verteufelt steht das Böckchen!“

Rum und Trum
Rumlidibum
„Wie blinkt das Dörfchen heiter!“
Flüt und Tü
Träterä
Und „weiter! weiter! weiter!“

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Gedicht: Der Marsch von August Stramm

Kurze Interpretation des Gedichts

Das Gedicht „Der Marsch“ von August Stramm fängt die Hektik und den Drang eines Marsches ein, bei dem eine chaotische Mischung aus Geräuschen, Befehlen und intensiven Eindrücken dominiert. Die ständigen Wiederholungen von „Rum und Trum“, „Flüt und Tü“ und „Träterä“ erzeugen eine rhythmische, beinahe maschinenhafte Bewegung, die den Eindruck eines sich ständig fortsetzenden, anstrengenden Marsches vermittelt. Diese rhythmischen Lautfolgen betonen die Monotonie und die körperliche Belastung des Marschierens und verleihen dem Gedicht eine fast mechanische Energie.

Die einleitenden Rufe wie „Potz Kerle! hebt die Beine!“ und „Verfluchte Sonne! … Schweine!“ bringen die aggressive, unangenehme Atmosphäre des Marsches zum Ausdruck, in der die Soldaten oder Marschierenden sowohl von der physischen Anstrengung als auch von der harten Realität des Krieges oder der Anstrengung geprägt sind. Diese Befehle wirken befehlend und grob, was den harten Ton der Umgebung unterstreicht. Die wiederholte Klage über die „heiße Kehle“ und das „Gequäle“ spiegelt die Erschöpfung und den Leidensdruck der Marschierenden wider, die in einem Zustand der Verzweiflung und Ermüdung gefangen sind.

Der Abschnitt „Ei schaut! bläht dort das Röckchen!“ und „Verteufelt steht das Böckchen!“ bringt eine absurde, fast groteske Wendung in das Gedicht. Die sexuellen und animalischen Bilder, die hier aufgetaucht werden, könnten als Ablenkung oder als eine Art bizarrer Kommentar zur schweren Realität des Marschierens verstanden werden. Diese Bilder kontrastieren scharf mit den vorherigen Klagen und verleihen dem Gedicht eine Dimension der Entfremdung, die die Zerrissenheit und Entmenschlichung der Marschierenden widerspiegelt.

Am Ende wiederholen sich die Rhythmen und die Rufe, wobei das „Dörfchen heiter“ aufblitzt, was einen kurzen Moment des leichten, fast idyllischen Bildes erzeugt, das jedoch schnell wieder in die Forderung nach „weiter! weiter! weiter!“ übergeht. Dies stellt eine zynische Wendung dar, da der Marsch und das Leiden fortgesetzt werden, ohne Pause oder Hoffnung auf Erlösung. Die Schlusspassage „weiter! weiter! weiter!“ zieht das Gedicht in eine endlose Wiederholung, was die Sinnlosigkeit und das unaufhörliche Weitergehen unter extremen Bedingungen unterstreicht.

Weitere Informationen

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Lizenz und Verwendung

Dieses Gedicht fällt unter die „public domain“ oder Gemeinfreiheit. Gemeinfreiheit bedeutet, dass ein Werk nicht (mehr) durch Urheberrechte geschützt ist und daher von allen ohne Erlaubnis des Urhebers frei genutzt, vervielfältigt und verbreitet werden darf. Sie tritt meist nach Ablauf der gesetzlichen Schutzfrist ein, z. B. 70 Jahre nach dem Tod des Autors. Weitere Informationen dazu finden sich hier.