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Die Vögel

Von

Wie lieblich und fröhlich,
Zu schweben, zu singen;
Von glänzender Höhe
Zur Erde zu blicken!

Die Menschen sind töricht,
Sie können nicht fliegen;
Sie jammern in Nöten,
Wir flattern gen Himmel.

Der Jäger will töten,
Dem Früchte wir pickten;
Wir müssen ihn höhnen,
Und Beute gewinnen.

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Gedicht: Die Vögel von Friedrich Schlegel

Kurze Interpretation des Gedichts

Das Gedicht „Die Vögel“ von Friedrich Schlegel nutzt die Vögel als Symbol für Freiheit und Freude, im Gegensatz zum Leid und der Begrenztheit der Menschen. Die ersten beiden Verse beschreiben die Schönheit und Leichtigkeit des Vogelflugs. Das Bild der „glänzenden Höhe“ und das „Zur Erde blicken“ suggerieren eine Perspektive der Ungebundenheit und des Über-den-Dingen-Stehens, die mit der natürlichen Freiheit der Vögel verbunden ist. Der Flug wird als „lieblich und fröhlich“ erlebt, was den Eindruck von Leichtigkeit und Unbeschwertheit verstärkt.

In der zweiten Strophe wird das menschliche Leben in Kontrast zu dem der Vögel gesetzt. Die Menschen werden als „töricht“ beschrieben, da sie im Gegensatz zu den Vögeln nicht fliegen können. Diese Unfähigkeit, sich über die weltlichen Sorgen hinwegzusetzen, führt zu „Nöten“ und Klagen. Das Bild des Vogels, der „flattert gen Himmel“, steht somit nicht nur für die physische Freiheit, sondern auch für eine metaphysische Erhebung – eine Sehnsucht nach einer höheren Existenz, die die Menschen nicht erreichen können.

Die dritte Strophe dreht sich um den Konflikt zwischen den Vögeln und den Menschen, wobei der „Jäger“ als Symbol für den Zwang zur Zerstörung und das unaufhörliche Streben nach Beute steht. Der „Jäger will töten“ und „dem Früchte wir pickten“, was auf die Gefahr hinweist, dass die natürlichen Freuden der Vögel von den Menschen zerstört werden könnten. Doch die Vögel reagieren mit Hohn und stellen sich der Bedrohung mit einer Haltung der Überlegenheit, indem sie „flattern gen Himmel“, um zu entkommen und weiterhin ihre Freiheit zu bewahren.

Das Gedicht thematisiert auf eine sehr klare Weise das Thema der Freiheit und des Widerstands gegen äußere Bedrohungen. Die Vögel repräsentieren das Ideal einer ungebundenen Existenz, die der Mensch nur schwer erreichen kann, aber dennoch anstrebt. Die Interaktion mit dem „Jäger“ zeigt die Spannung zwischen dem natürlichen Lebensdrang und den destruktiven Kräften, die die Freiheit gefährden. Schlegels Gedicht drückt eine romantische Sehnsucht nach einer höheren, freieren Existenz aus, die von den alltäglichen Zwängen der menschlichen Welt befreit ist.

Weitere Informationen

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Lizenz und Verwendung

Dieses Gedicht fällt unter die „public domain“ oder Gemeinfreiheit. Gemeinfreiheit bedeutet, dass ein Werk nicht (mehr) durch Urheberrechte geschützt ist und daher von allen ohne Erlaubnis des Urhebers frei genutzt, vervielfältigt und verbreitet werden darf. Sie tritt meist nach Ablauf der gesetzlichen Schutzfrist ein, z. B. 70 Jahre nach dem Tod des Autors. Weitere Informationen dazu finden sich hier.