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Herbstlied

Von

Bunt sind schon die Wälder,
Gelb die Stoppelfelder,
Und der Herbst beginnt.
Rote Blätter fallen,
Graue Nebel wallen,
Kühler weht der Wind.

Wie die volle Traube,
Aus dem Rebenlaube,
Purpurfarbig strahlt!
Am Geländer reifen
Pfirsiche mit Streifen
Rot und weiß bemalt.

Sieh! Wie hier die Dirne
Emsig Pflaum‘ und Birne
In ihr Körbchen legt!
Dort, mit leichten Schritten,
Jene goldne Quitten
In den Landhof trägt!

Flinke Träger springen,
Und die Mädchen singen,
Alles jubelt froh!
Bunte Bänder schweben,
Zwischen hohen Reben,
Auf dem Hut von Stroh!

Geige tönt und Flöte
Bei der Abendröte
Und im Mondenglanz;
Junge Winzerinnen
Winken und beginnen
Deutschen Ringeltanz.

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Gedicht: Herbstlied von Johann Gaudenz von Salis-Seewis

Kurze Interpretation des Gedichts

Das Gedicht „Herbstlied“ von Johann Gaudenz von Salis-Seewis feiert in lebendigen Bildern die Schönheit und Fülle der herbstlichen Natur. Es beschreibt eine ländliche Szene voller Farben, Düfte und fröhlicher Betriebsamkeit, in der Erntefreude und Lebenslust im Mittelpunkt stehen.

Gleich zu Beginn wird der herannahende Herbst durch farbenprächtige Naturbilder eingeführt: Bunte Wälder, gelbe Felder und fallende rote Blätter zeichnen ein stimmungsvolles Panorama. Auch die Beschreibung der kühleren Winde und der aufsteigenden Nebel vermittelt den Übergang vom Sommer zum Herbst auf anschauliche Weise.

Besonders stark tritt im weiteren Verlauf die Darstellung der Erntezeit hervor. Reife Trauben, Pfirsiche, Pflaumen und Birnen werden eingeführt, wobei der Reichtum der Natur nicht nur in Farben, sondern auch in Bewegung lebendig wird: Mädchen sammeln Früchte, Träger springen, überall herrscht emsige Tätigkeit. Dieses Bild von Fleiß und Fröhlichkeit ist von einer leichten, beschwingten Stimmung getragen.

Die letzte Strophe betont die festliche Atmosphäre, die die Ernte begleitet. Musik erklingt bei Abendröte und Mondenschein, junge Winzerinnen tanzen den Ringeltanz, und bunte Bänder schweben über den Reben. Der Herbst wird so nicht nur als Zeit des Abschieds von der Fülle des Sommers, sondern auch als Zeit der Freude, Gemeinschaft und Feierlichkeit dargestellt.

Möchtest du, dass ich noch auf die sprachlichen Mittel eingehe, die zur Lebendigkeit dieser Herbstszene beitragen?

Weitere Informationen

Hier finden sich noch weitere Informationen zu diesem Gedicht und der Seite.

Lizenz und Verwendung

Dieses Gedicht fällt unter die „public domain“ oder Gemeinfreiheit. Gemeinfreiheit bedeutet, dass ein Werk nicht (mehr) durch Urheberrechte geschützt ist und daher von allen ohne Erlaubnis des Urhebers frei genutzt, vervielfältigt und verbreitet werden darf. Sie tritt meist nach Ablauf der gesetzlichen Schutzfrist ein, z. B. 70 Jahre nach dem Tod des Autors. Weitere Informationen dazu finden sich hier.