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Unsere Sprache

Von

Deutsche Sprache! Zaubergarten
Du, mit Blumen aller Arten
Reich und wundersam bekränzt!
Schacht, in dessen dunkeln Gängen
Gold und Eisen sich vermengen
Und der Lichtkarfunkel glänzt!

Meer, aus dessen Wogenfülle
Ohne Schleier, ohne Hülle
Sich die reinste Schönheit hebt!
Luft aus klaren Aetherhöhen,
Die mit ihrem frischen Wehen
Wie des Morgens Hauch belebt!

Tief ist deine Macht begründet,
Einz’ges Band, das uns verbindet
Und so fest zusammenhält,
Daß von Deutschlands Ruhm und Leide
Jenseits der Atlantis Scheide
Deutsche Herzen noch geschwellt!

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Gedicht: Unsere Sprache von Betty Paoli

Kurze Interpretation des Gedichts

Das Gedicht „Unsere Sprache“ von Betty Paoli feiert die deutsche Sprache als ein kraftvolles und faszinierendes Kulturgut, das tief in der Geschichte und im kollektiven Bewusstsein verwurzelt ist. In der ersten Strophe wird die Sprache mit einem „Zaubergarten“ verglichen, der „mit Blumen aller Arten reich und wundersam bekränzt“ ist. Diese Metapher betont die Vielfalt und Schönheit der deutschen Sprache, die viele Facetten hat und sowohl reich an Ausdrucksmöglichkeiten als auch tiefgründig ist. Die Sprache wird als ein Ort beschrieben, an dem „Gold und Eisen sich vermengen“, was auf die Fähigkeit der Sprache hinweist, sowohl tiefgründige als auch einfache Gedanken zu vereinen und in sich zu tragen. Der „Lichtkarfunkel“ steht dabei symbolisch für die Klarheit und den Glanz, den die Sprache in ihren besten Momenten entfalten kann.

In der zweiten Strophe wird die Sprache als ein „Meer“ beschrieben, aus dessen „Wogenfülle“ sich die „reinste Schönheit“ erhebt. Die Sprache ist hier ein unerschöpflicher Quell von Möglichkeiten und Ausdruckskraft, die sich, „ohne Schleier, ohne Hülle“, offenbart und in ihrer Reinheit und Klarheit erstrahlt. Die „Luft aus klaren Aetherhöhen“ verweist auf die geistige und spirituelle Dimension der Sprache, die über das irdische hinausgeht und die menschliche Seele in einem Zustand von Frische und Erhebung bewegt. Paoli stellt die Sprache hier als etwas dar, das das Leben belebt und ihm eine höhere Bedeutung verleiht.

In der dritten Strophe wird die tiefere Bedeutung der deutschen Sprache für die deutsche Identität und Kultur hervorgehoben. Paoli betont, dass die Sprache ein „einziges Band“ ist, das die Menschen miteinander verbindet und sie in ihrer Gemeinschaft stärkt. Die Sprache ist mehr als nur ein Kommunikationsmittel – sie ist das Fundament, auf dem die deutsche Kultur ruht und das Band, das die Menschen über Zeit und Raum hinweg verbindet. Die Verbindung zwischen den „Ruhm und Leiden“ Deutschlands wird durch die Sprache aufrechterhalten, selbst „jenseits der Atlantis Scheide“, was die Bedeutung der Sprache als kulturelles Erbe unterstreicht.

Das Gedicht vermittelt eine tiefe Ehrfurcht vor der deutschen Sprache und hebt ihre Fähigkeit hervor, sowohl die Schönheit als auch die Tragik des deutschen Lebens zu vermitteln. Sie wird als unerschöpfliche Quelle der Verbindung und der kulturellen Identität dargestellt, die das Volk auch über räumliche und zeitliche Grenzen hinweg zusammenhält. Paoli feiert die deutsche Sprache nicht nur als ein praktisches Werkzeug, sondern als eine lebendige Kraft, die das Wesen der Kultur und des Volkes prägt.

Weitere Informationen

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Lizenz und Verwendung

Dieses Gedicht fällt unter die „public domain“ oder Gemeinfreiheit. Gemeinfreiheit bedeutet, dass ein Werk nicht (mehr) durch Urheberrechte geschützt ist und daher von allen ohne Erlaubnis des Urhebers frei genutzt, vervielfältigt und verbreitet werden darf. Sie tritt meist nach Ablauf der gesetzlichen Schutzfrist ein, z. B. 70 Jahre nach dem Tod des Autors. Weitere Informationen dazu finden sich hier.