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Nimm dich zusammen!

Von

Drei Worte sind es, einfach nur und schlicht,
Und doch so reich an Inhalt und Gewicht,
Daß sie das Herz mit freudgem Muth entflammen.
Wer hat nicht ihre Wundermacht erprobt,
Wenn er, von wüster Leidenschaft durchtobt,
Urplötzlich zu sich sprach: Nimm dich zusammen!?

Ob dir des Glückes goldne Sonne strahlt,
In Nebeln, trüb und grau und giftig kalt,
Der Hoffnung letzte Sterne dir verschwammen,
Ob Haß, ob Liebe dir im Busen schwillt,
Für jeden Tag, für jede Stunde gilt
Der ernste Mahnungsruf: Nimm dich zusammen.

Weh‘ dir, wenn du auf and’re Hilfe baust,
Verblendet einem andern Schutz vertraust,
Als nur den Kräften, welche dir entstammen!
O fühle, daß des Schicksals schwerem Bann
Nichts auf der Welt die Wage halten kann
Als nur dein eigen Selbst! Nimm dich zusammen!

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Gedicht: Nimm dich zusammen! von Betty Paoli

Kurze Interpretation des Gedichts

Das Gedicht „Nimm dich zusammen!“ von Betty Paoli ist eine eindringliche Aufforderung zur Selbstbeherrschung und zur inneren Stärke in Zeiten von Herausforderungen und Gefühlen. Die ersten beiden Strophen stellen die drei Worte „Nimm dich zusammen“ als eine einfache, aber kraftvolle Botschaft dar, die das Herz entflammen und den Geist erheben kann. Diese Worte haben eine bemerkenswerte Macht, die den Sprecher aus einem Zustand der emotionalen Aufgewühltheit herauszieht. In Momenten der Verwirrung oder der Leidenschaft bieten sie eine Möglichkeit, sich selbst zu besinnen und die Kontrolle zurückzugewinnen.

Die zweite Strophe beschreibt die Umstände, unter denen dieser Mahnruf besonders relevant wird. Unabhängig davon, ob das Leben von Glück und Licht erleuchtet wird oder ob es von Dunkelheit und Enttäuschung überschattet ist, bleibt der Ruf „Nimm dich zusammen“ eine konstante Aufforderung. Paoli zeigt auf, dass sowohl in glücklichen als auch in schwierigen Momenten diese Worte eine essentielle Rolle spielen. Sie erinnern uns daran, uns nicht von äußeren Umständen oder Emotionen beherrschen zu lassen, sondern die innere Haltung und den Willen zur Selbstbestimmung zu bewahren.

In der dritten Strophe warnt Paoli davor, auf äußere Hilfe oder den Schutz anderer zu vertrauen, wenn man nicht auch auf die eigenen Kräfte setzt. Der Mahnruf „Nimm dich zusammen“ wird hier zu einer Aufforderung, sich selbst als den einzigen wahren Halt und die Quelle der Stärke zu erkennen. Paoli hebt hervor, dass das Schicksal oft unberechenbar ist und niemand außer uns selbst in der Lage ist, die Kontrolle zu bewahren. Diese Botschaft betont die Bedeutung von Selbstvertrauen und innerer Kraft als unveränderliche Quellen des Widerstandes und der Selbstverwirklichung.

Insgesamt fordert das Gedicht dazu auf, in Momenten der Unsicherheit und der inneren Turbulenz den Mut zu finden, sich selbst zu stabilisieren und die Verantwortung für das eigene Wohl und Handeln zu übernehmen. Paoli stellt „Nimm dich zusammen“ als eine Mahnung dar, die uns ermächtigt, in schwierigen Situationen nicht in Resignation zu verfallen, sondern die eigene Kraft und Entschlossenheit zu erkennen und zu nutzen.

Weitere Informationen

Hier finden sich noch weitere Informationen zu diesem Gedicht und der Seite.

Lizenz und Verwendung

Dieses Gedicht fällt unter die „public domain“ oder Gemeinfreiheit. Gemeinfreiheit bedeutet, dass ein Werk nicht (mehr) durch Urheberrechte geschützt ist und daher von allen ohne Erlaubnis des Urhebers frei genutzt, vervielfältigt und verbreitet werden darf. Sie tritt meist nach Ablauf der gesetzlichen Schutzfrist ein, z. B. 70 Jahre nach dem Tod des Autors. Weitere Informationen dazu finden sich hier.