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Wolken

Von

elomen elomen lefitalominal
wolminuscalo
baumbala bunga
acycam glastula feirofim flinsi

elominuscula pluplubasch
rallalalaio

endremin saxassa flumen flobollala
fellobasch falljada follidi
flumbasch

cerobadadrada
gragluda gligloda glodasch
gluglamen gloglada gleroda glandridi

elomen elomen lefitalominal
wolminuscalo
baumbala bunga
acycam glastala feirofim blisti
elominuscula pluplusch
rallabataio

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Gedicht: Wolken von Hugo Ball

Kurze Interpretation des Gedichts

Das Gedicht „Wolken“ von Hugo Ball ist ein Beispiel für Lautpoesie, wie sie besonders im Dadaismus gepflegt wurde. Es verzichtet auf eine konventionelle Bedeutungsebene und setzt stattdessen ganz auf den Klang, den Rhythmus und die Wirkung der Sprache als Laut. Ball zielt mit solchen Gedichten darauf ab, Sprache von ihrem rein kommunikativen, logischen Gebrauch zu befreien und sie als eigenständiges künstlerisches Material zu inszenieren.

In „Wolken“ begegnet uns eine Abfolge von lautmalerischen Wortgebilden, die keine klare Bedeutung tragen, aber durch Wiederholungen, Alliterationen und rhythmische Struktur fast musikalisch wirken. Wörter wie „elomen“, „baumbala“ oder „gluglamen“ rufen Assoziationen hervor – etwa Natur, Bewegung oder Geräusch – ohne dass sie eindeutig entschlüsselt werden könnten. Der Titel „Wolken“ lenkt die Vorstellung in Richtung Naturphänomene, Wandel, Auflösung, Leichtigkeit oder Unfassbarkeit – genau jene Eigenschaften, die sich auch in der Form des Gedichts widerspiegeln.

Formal ist das Gedicht geprägt von Wiederholungen („elomen elomen lefitalominal“) und lautlichen Variationen, was eine Art Refrainstruktur erzeugt. Dies kann als Versuch gelesen werden, eine eigene, neue Sprachlogik oder fast schon eine mythische Beschwörungsform zu schaffen – ein Klangritual, das die rational geordnete Welt verlässt. Damit reagiert Ball auf die Erfahrung des Ersten Weltkriegs und die allgemeine Sprachkrise seiner Zeit: Wenn die Sprache versagt, muss sie neu erfunden werden.

„Wolken“ ist somit weniger ein Gedicht im klassischen Sinn als vielmehr ein akustisches Experiment, das den Leser oder Zuhörer aufruft, sich auf Sprache jenseits der Bedeutung einzulassen. Die Kombination von Fantasiewörtern, rhythmischen Impulsen und klanglichen Bildern erzeugt ein abstraktes Erlebnis, das an Musik, kindliches Spiel oder Trance erinnert. Hugo Ball zeigt damit eindrucksvoll, wie Poesie durch die bewusste Zerstörung sprachlicher Konventionen neue sinnliche Erfahrungsräume eröffnen kann.

Weitere Informationen

Hier finden sich noch weitere Informationen zu diesem Gedicht und der Seite.

Lizenz und Verwendung

Dieses Gedicht fällt unter die „public domain“ oder Gemeinfreiheit. Gemeinfreiheit bedeutet, dass ein Werk nicht (mehr) durch Urheberrechte geschützt ist und daher von allen ohne Erlaubnis des Urhebers frei genutzt, vervielfältigt und verbreitet werden darf. Sie tritt meist nach Ablauf der gesetzlichen Schutzfrist ein, z. B. 70 Jahre nach dem Tod des Autors. Weitere Informationen dazu finden sich hier.